VCD für mehr regionale Zuständigkeit im Schienennetz
Presseinformation Nr. 24/2014, Stuttgart, 14. November 2014
VCD für mehr regionale Zuständigkeit im Schienennetz von Baden-Württemberg
Grün-roter Koalitionsvertrag enthält Prüfauftrag zur Übertragung der Zuständigkeiten
Anlässlich der aktuellen Debatte zur Unpünktlichkeit im Stuttgarter S-Bahn-Verkehr sowie beim Regionalverkehr fordert der ökologische Verkehrsclub (VCD) von der Landesregierung, den im grün-roten Koalitionsvertrag enthaltenen Prüfauftrag, ob die Verantwortung für das regionale Schienennetz vom Bund auf Baden-Württemberg übertragen werden könne, mit Vehemenz weiter zu verfolgen.
„Damit könnte die Verantwortung für den Nahverkehr konsequent –auch was die Qualität des Schienennetzes angeht –vor Ort geregelt werden“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb und ergänzt: „Das Land wollte dadurch einen schnelleren und kostengünstigeren Ausbau erreichen und die Kosten für Planung, Bau und Unterhaltung der Schienenwege und Haltepunkte reduzieren –eine Übertragung also, die für Land und Fahrgäste von großem Vorteil wäre.“
„Dieser Zuständigkeitstransfer müsste natürlich zudem den Übergang von Finanzmitteln des Bundes an das Land für Erhalt und Sanierung beinhalten“, betont Matthias Lieb. Allerdings seien dem VCD bislang keine Aktivitäten des Landes bekannt, mit dem Bund darüber zu einer Übereinkunft zu gelangen.
Darüber hinaus begrüßt der Verkehrsclub den Vorschlag eines halbjährlichen Infrastrukturberichtes, der von der Deutschen Bahn (DB) AG vorzulegen sei, als eine sinnvolle Maßnahme, die den Aufgabenträgern Land und Verband Region Stuttgart (VRS) ein frühzeitiges Gegensteuern erlauben würde.
Hilfreich wäre es aus VCD-Sicht ebenfalls, wenn die landeseigene Nahverkehrsgesellschaft die monatlichen Pünktlichkeitswerte zum Regionalverkehr zeitnah und nicht erst mit vierteljährlicher Verspätung veröffentlichen und dabei auch die Pünktlichkeit an den wichtigen Knotenpunkten bekannt geben würde. Mit dieser Transparenz würde automatisch der Druck ansteigen, bessere Werte zu liefern, ist sich der VCD-Landesvorsitzende sicher.
Hintergrund:
Auszug aus dem grün-roten Koalitionsvertrag vom 09.05.2011 (Seite 25):
„Wir werden uns gegenüber dem Bund für eine Übertragung der Trägerschaft von Strecken ohne über-regionale Bedeutung –in Verbindung mit einem angemessenen Finanztransfer –auf die Länder einsetzen. Damit verfolgen wir das Ziel, einen schnelleren und kostengünstigeren Ausbau zu erreichen und die Kosten für Planung, Bau und Unterhaltung der Schienenwege und Haltepunkte zu reduzieren.“
Wollen Sie diese Pressemitteilung kommentieren? Im VCD-Blog haben Sie Gelegenheit dazu: