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Podiumsdiskussion: Mobilität umweltfreundlich gestalten - Chancen und Grenzen

Termin: Montag, 12. März 2007, 19:00
Veranstalter: SPD-Esslingen
Ort: Bürgersaal im Alten Rathaus, Esslingen

Es diskutieren:

  • Karin Roth, SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekräterin
  • Thomas Becker, Geschäftsführer des verbandes der Deutschen Automobilindustrie
  • Dirk Rupp, Vorsitzender des Verkehrsclub Deutschland (VCD), Kreisverband Esslingen.
  • Michael Zirpel, Deutsche Energieagentur.
  • Moderation: Theo Rombach, Journalist.

Wir alle sind gefordert (Eßlinger Zeitung, 14.3.2007)

Esslingen: Diskussion zu Chancen und Grenzen umweltfreundlicher Mobilität

„Wir alle sind gefordert“, betonte die Vorsitzende der SPD Esslingen, Christa Müller. „Oder wollen Sie zu jenen gehören, die zum Untergang der Erde beitragen?“ Anlässlich des 75. Geburtstages von Elisabeth Nill hatte die SPD zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Mobilität umweltfreundlich gestalten - Chancen und Grenzen“ eingeladen.

Von Elke Eberle

Eigentlich sollte auch Thomas Becker, der stellvertretende Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie, teilnehmen. Er hatte aber kurzfristig abgesagt. Auf dem Podium saßen Karin Roth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dirk Rupp, der Kreisvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), und Michael Zirpel von der Deutschen Energieagentur. Dass der vierte Podiumsgast abgesagt hatte, nahm der Diskussion die zu erwartende Schärfe, nichtsdestotrotz lieferten die verbliebenen drei Fachleute sehr viel Diskussionsstoff und Anregungen. Der Klimawandel sei keine Zukunftsprognose mehr, sondern habe bereits begonnen, so Müller. Für das Konkretisieren und Umsetzen von Steuerungsmöglichkeiten sei jetzt der richtige Zeitpunkt, betonte Roth. Wichtige Entscheidungen seien EU-weit in den vergangenen Tagen gefallen: „CO 2 -Emissionen sollen um 20 Prozent reduziert, der Anteil erneuerbarer Energien um 20 Prozent gesteigert werden.“ Das sei auch für Deutschland ein ehrgeiziges Ziel, so Roth. Für den Verkehr bedeute dies die Energieeffizienz zu steigern, Energiesparmöglichkeiten aufzuzeigen und von traditionellen Energieträgern auf erneuerbare Energien umzusteigen. Mit Zirpel war sie sich einig, dass bis zum Jahr 2020 Wasserstoff eine wichtige Kraftstoff-Alternative sei.

Zirpel forderte ein ganzes Paket an Maßnahmen zur CO 2 -Reduzierung: So seien die technische Verbesserung der Fahrzeuge und die neue Generation der Biokraftstoffe, die auch aus Klärschlamm und anderen Abfallprodukten synthetisiert werden könnten, wichtige Maßnahmen. Änderungen im Fahrverhalten bergen, so Zirpel, Einsparpotenziale von bis zu 25 Prozent. Der richtige Reifendruck, Leichtlaufreifen und Leichtlauföl ergeben noch einmal zusammen 14 Prozent. Dafür soll in einer bundesweiten Kampagne in Fahrschulen und mit Energiespartrainings geworben werden. Auch der Güterverkehr berge ein enormes Potenzial und nicht zuletzt auch effizientes und flexibles Mobilitätsmanagement. Schon seit Jahren bietet der VCD in Esslingen Car-Sharing an, zwölf Autos werden im Kreis Esslingen von 170 Teilnehmern genutzt.

Emissionshandel im Luftverkehr

Dirk Rupp sagte, Alternativen zum Individualverkehr seien unabdingbar. Dazu zählen ein transparenter und gut getakteter Öffentlicher Personennahverkehr und ein attraktiver Bahn-Fernverkehr. Auf eine Frage aus dem Publikum bestätigte Roth, dass es im Luftverkehr in naher Zukunft „zum Emissionshandel kommt“, das heißt, Flugzeuge mit hohem Kerosinverbrauch zahlen auch eine höhere Landegebühr, Roth: „Das ist indirekt auch eine Kerosinsteuer.“ Das Schienennetz müsse trotz einer Teilprivatisierung der Bahn in der Verantwortung des Bundes bleiben, so Roth. Derzeit gebe es „eine erfreuliche Trendwende“, eine hohe Auslastung im Güterverkehr. Die Esslinger SPD ließ auf schöne Worte auch Taten folgen und gründete spontan eine Klimaarbeitsgruppe.

Quelle: Eßlinger Zeitung, 14.3.2007: Wir alle sind gefordert