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Beschwerdebrief an Kommunalpolitiker

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Sehr geehrte Abgeordnete, sehr geehrter Abgeordneter

ich bin ÖPNV-Nutzer und ärgere mich über mit Werbung beklebte Scheiben in Bussen des öffentlichen Nahverkehrs. Sitzt man im Bus hat man immer den Eindruck es dämmert schon, so dunkel ist es durch die Werbebeklebung der Fensterscheiben. Nicht nur, das man nicht vernünftig aus dem Busfenster sehen kann, man kann auch nur undeutlich erkennen, wo man sich befindet.

Lochrasterfolien behindern den Ausblick. Durch Fokussieren auf die Ferne versuchen die Augen die Flächen zwischen den kleinen Sehlöchern auszublenden. Dies strengt die Augen an, es können Kopfschmerzen oder wegen der eingeschränkten Möglichkeiten, sich frühzeitig auf Fahrzeugbewegungen (z.B. Kurven) einzustellen, auch Übelkeit auftreten.

Als Argument für die Werbung werden die Werbeeinnahmen genannt, die den Kostendeckungsgrad angeblich erhöhen. Nicht berücksichtigt wird dabei, dass sich bei einem attraktiven Erscheinungsbild der Fahrzeuge und einem selbstbewussten Marketing, das die Werbeflächen zur Eigenwerbung nutzt, die Fahrgastzahlen und damit die Einnahmen gesteigert werden können. So entsprechen beispielsweise die monatlichen Einnahmen für ein `CityBoard' (Großflächenplakat unter Einbeziehung von Fensterfläche auf einer Fahrzeugseite angebracht) den Einnahmen für 11,5 Monatskarten einer Großstadt. Seitenwerbung ist schon für das Äquivalent von 7,1 Monatskarten zu haben . Diese Werbung wird aber täglich von hunderten Menschen gesehen, die auch potenzielle ÖPNV-Kunden sind.

Kein Ladengeschäft würde seine Schaufenster mit fremder Werbung zukleben und seine Kunden im Dunkeln sitzen lassen. Der öffentliche Verkehr fährt sogar die Werbung seiner Konkurrenten spazieren.

Es ist auch immer wieder interessant, wenn Besucher unserer Stadt erfolglos versuchen durch die verklebten Scheiben die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt zu sehen. Man könnte den Eindruck gewinnen, der öffentliche Verkehr schämt sich für die Gegend durch die er fährt.

Lassen Sie es nicht zu, das die Fahrgäste durch dieses undurchsichtige Geschäftsgebahren vergrault werden. Als Auftraggeber für den öffentlichen Nahverkehr sollten in Ausschreibungen klare Richtlinien zum Thema der Werbeflächennutzung aufgestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen


PDF-Vorlage des Beschwerdebriefes an Politiker.