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Bericht des VCD-Ausfluges "Bahn 2000" nach Zürich

Wir starteten morgens in Stuttgart, fuhren nach Zürich und trafen uns dort mit Paul Moser, dem Verantwortlichen der SBB für das Projekt "Bahn 2000". In einem zwiestündigen Gespräch stellte er uns das Konzept vor und berichtete über die Aufwände und wie das Projekt umgesetzt wurde. (s.u.)

Nach dem Gespräch probierten wir das Konzept in der Praxis aus. Wir fuhren nach Luzern und wollten dort nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Zofingen und über die Neubaustrecke nach Bern und dann wieder zurück nach Zürich.

Zwischen Sursee und Zofingen hatte die Lok einen Schaden und wir eine einstündige Pause in einem stehenden Zug. Nach Ankunft einer Ersatzlok wurden wir nach Olten gezogen, wo wir uns trennten und in zwei Gruppen wieder über Zürich, bzw. Basel nach Hause fuhren.

Bahn 2000

Das Grundprinzip von "Bahn 2000" ist eine Minimierung der Summe aller Reisezeiten. Ziel ist nicht zwischen zwei Punkten eine schnellstmögliche Verbindung herzustellen, sondern eine schnellstmögliche Reise von einem Startpunkt zu seinem Ziel zu erreichen. Dazu müssen verschiedene Verkehrsmittel (Bahn, Bus, Schiff...) so gekoppelt sein, das keine langen Wartezeiten notwendig sind.

Ausgehend von dem Knotenpunkt Zürich wird für die gesamte Schweiz ein integraler Taktfahrplan mit einem halbstündigen Takt aufgebaut. Jeweils zur vollen und zur halben Stunde fahren in Zürich Züge in alle Richtungen. Zwischen den Relationen besteht eine Umsteigemöglichkeit. Ermöglicht wird der schnelle Umstieg unter anderem durch den Kopfbahnhof in Zürich.

Andere Knotenpunkte in der Schweiz werden in halb- bwz. ganzstündigen Fahrten erreicht. Ging es nicht, wurde die Infrastruktur erweitert, so das die anderen Knoten in den Taktfahrplan passen. Zwischen Biel und Lausanne werden Neigezüge eingesetzt, zwischen Bern und Olten wurde eine Neubaustrecke gebaut.

Die Planungen starteten mit einem "Wunschfahrplan", daraufhin wurde geschaut welche Infrastruktur man benötigt (Rollmaterial und Gleise) um diesen Fahrplan umzusetzen. Waren Konzepte zu teuer, wurde das Volk befragt, ob die Baumaßnahmen durchgeführt werden sollen, oder ob das Geld zu einer Verdichtung des Fahrplans verwendet werden soll. So wurde z.B. zwischen Lausanne und Genf keine Neubauten gemacht, obwohl eine Fahrzeit von 33 Minuten benötigt wird.

Marktreaktionen

Eine genaue Analyse liegt noch nicht vor. Schätzungweise wurden die Kundenzahlen um 10% erhöht.

Web-Links

  • Das Schweizer Parlament: Bahn 2000
    Die schweizer Regierung stellt das Konzept und die Schritte zur Realisierung vor.
    Das Konzept BAHN 2000, das am 6. Dezember 1987 mit Bundesbeschluss in Kraft gesetzt wurde, soll das Angebot des öffentlichen Personenverkehrs verbessern. 5,4 Mrd. CHF (Preisstand 1985) waren ursprünglich für die Umsetzung von BAHN 2000 vorgesehen. Bei der Vertiefung des Konzepts stellte man jedoch fest, dass die Kosten unterschätzt worden waren. 1994 wurde deshalb dem Parlament in einem Bericht eine Etappierung vorgeschlagen. Für die Realisierung der ersten Etappe wurden die ursprünglich bewilligten Mittel um die aufgelaufene Teuerung erhöht (7,4 Mrd. CHF Preisstand 1995).
  • SBB: Bahn 2000
    Über die Bauprojekte für Bahn 2000 wird berichtet, die Verkehrspolitischen Grundlagen sind beschrieben.

Bahnhof Zürich

Der Bahnhof Zürich ist ein Kopfbahnhof mit 16 Gleisen (Gleis 3-18). Weitere 4 Gleise (Gleis 21-24) sind eine Ebene tiefer und dienen hauptsächlich dem S-Bahn-Verkehr. In der südlichen Ecke sind z.Zt. Gleis 1+2, eine Erweiterung um weitere vier Gleise ist geplant.

Im Gegensatz zu Stuttgart ist nicht geplant einen Durchgangsbahnhof zu bauen. Da der Kopfbahnhof mit ca. 1900 Zügen an seine Kapazitätsgrenzen stößt ist eine Erweiterung, aber kein kompletter Umbau, geplant.

Um die Betriebslast bewältigen zu können, müssen die Züge im Bahnhofsvorfeld so "sortiert" werden, das sie bei der Ausfahrt keine Gleise blockieren. Diverse Brücken- und Tunnelkonstruktionen, die die kreuzungsfreie Ein- und Ausfahrt der Züge erlauben, mußten dazu angelegt werden.

Web-Links