Fußverkehrschecks Baden-Württemberg
Presseinformation Nr. 5/2016, Stuttgart, 2. Februar 2016
Fußgänger auf der Überholspur
Fußgänger erobern sich den Straßenraum zurück, so sei aus Sicht des ökologischen Verkehrsclubs VCD das Resümee der gestrigen Abschlussveranstaltung des Verkehrsministeriums zu den ersten Fußverkehrschecks in 15 Modellkommunen zu interpretieren. Bis vor kurzem noch das ‚Schmuddelkind’ der Entscheidungsträger auf politischer und Verwaltungsebene, werde das Potenzial des Zu-Fuß-Gehens für Klimaschutz, Gesundheit und Lebensqualität in den Städten endlich erkannt, freut sich VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb, zumal Maßnahmen für mehr Sicherheit häufig mehr Aufenthaltsqualität nach sich ziehen und schon mit geringem Aufwand und überschaubaren Mitteln umgesetzt werden können.
„Bisher profitierten Fußgänger häufig von sogenannten ‚Mitnahmeeffekten’, die sich aus der Förderung des Radverkehrs ergeben haben. Diese sind jedoch bei weitem nicht ausreichend, um vor allem die Verkehrssicherheit von Fußgängern zu garantieren“, betont Lieb. „Insbesondere Kinder und ältere Menschen bedürfen auf ihren Fußwegen besonderer Beachtung.“ Ein Fazit, das der VCD bereits in seinem Städtecheck 2014 zur Sicherheit von Fußgängern zog und das laut Verkehrsministerium immer wieder als ein Kritikpunkt bei den Vor-Ort-Terminen in den teilnehmenden Kommunen aufgetaucht sei.
Mehr Sicherheit für Fußgänger bedeute in der Regel auch mehr Platz, niedrige Geschwindigkeiten des Autoverkehrs, bessere Sichtbeziehungen und vor allem gestalterische ‚Einladungen zum Gehen’, erklärt Lieb. Daher begrüßt der Verkehrsclub ausdrücklich, dass das Land sein Angebot der professionell begleitenden Fußverkehrschecks weiter fortführen wird. „Denn der Fußverkehr leistet einen wichtigen Beitrag zur umweltverträglichen Nahmobilität und damit zum Klimaschutz. Ein Beitrag den prinzipiell jeder jederzeit und ohne größeren Aufwand erfüllen kann“, unterstreicht der VCD-Landesvorsitzende die Bedeutung des Zu-Fuß-Gehens.
Der VCD appelliert an die Kommunen im Land, den Menschen diese ‚einfachste Form’ der Mobilität zu erleichtern, indem sie die Fortbewegung per pedes in den Mittelpunkt der Gestaltung von Straßen und Plätzen stellten. Gerade die Innenstädte seien in ihrer Funktion vergleichbar der eines Wohnzimmers, ein Anspruch, dem diese mit einer angepassten Planung vermehrt gerecht werden könnten.
Weitere Informationen:
MVI-Pressemeldung v. 1.2.16:
VCD-Städtecheck 2014 – Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern:
VCD-Internetseite zum Thema Fußverkehr:
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