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Bundesverkehrswegeplan 2030 enttäuscht

Presseinformation Nr. 9/2016, Stuttgart, 16. März 2016

Verkehrswegeplan hält Klimaschutzvorgaben nicht ein

Enttäuscht über den heute vorgestellten Entwurf des Bundes­verkehrs­wegeplans (BVWP) 2030 zeigt sich der Landes­verband Baden-Württemberg des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD). „Statt eines integrierten, vernetzten Ansatzes für eine Mobilität der Zukunft, die im Einklang mit den globalen Klimaschutzzielen steht, ist der BVWP zumeist nur eine Ansammlung von Straßenbauprojekten“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb und weist darauf hin, dass erst kürzlich eine Expertenkommission der Bundes­regierung zur Energiewende festgestellt habe, dass ‚die Zielerreichung im Verkehrs­bereich nicht ausreichend ernst genommen wird’.

Und während der BVWP von einer Steigerung im Schienen­güter­verkehr ausgehe, ver­künde parallel dazu die bundeseigene Deutsche Bahn (DB) AG den weiteren Rückzug des Unternehmens aus dem Güterverkehr in der Fläche – dies seien alles keine integrierten Ansätze, kritisiert der VCD.

Zeitgleich mit der Vorstellung des BVWPs werde Stutt­gart erneut zur ‚Stauhauptstadt’ gekürt – doch integrierte Ansätze zur Reduzierung des Staus durch Verkehrs­ver­lagerungs- und Verkehrs­vermeidungs­konzepte fehlten im BVWP, beklagt der VCD.

Aus VCD-Sicht sei der geplante massive Ausbau des Straßennetzes in der Region Stutt­gart entlang der Hauptachsen des Öffentlichen Ver­kehrs der falsche Weg – vielmehr müsste der Schienenverkehr auf­nahmefähig gemacht werden, um Autoverkehr in nennens­werten Umfang aufnehmen zu können.

Konkret vermisst der VCD deshalb die Behebung der Engpässe im Schienennetz der Region Stuttgart:

  1. Engpassbeseitigung Zuffenhausen – Feuerbach (Trennung Fern- und Regionalverkehr)
  2. zweigleisige Wendlinger Kurve
  3. zusätzliches Ferngleis Herrenberg – Böblingen
  4. zusätzliches Ferngleis Waiblingen – Schorndorf

Landesweit sieht der VCD die Notwendigkeit einer Elektrifizierungs­offensive mindestens für die Hochrheinbahn, Bodensee-Gürtelbahn, Tübingen – Sigmaringen und Öhringen – Schwäbisch Hall.

Enttäuschend sei für den VCD die Rückstufung des zweigleisigen Ausbaus der Gäubahn Stuttgart – Zürich auf nur noch ‚Vorhaben des potentiellen Bedarfs’.

Positiv sei aus VCD-Sicht zwar der postulierte Vorrang ‚Erhalt vor Neu­bau’, um das be­ste­hen­de Verkehrsnetz zu erhalten – doch insbesondere der Neubau im Straßenbau sei immer noch zu hoch angesetzt. Verkehrs­verlagerungseffekte auf umweltfreundlichere Verkehrs­träger könnten so kaum erzielt werden, so das Fazit des VCDs.

Hintergrund:

Bundestagsdrucksache 18/6780: Vierter Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“:

Zitat Seite 123:

„Eine verkehrsträgerübergreifende, integrierte Strategie zum Mobili­täts­system mit quantitativen Zielen ist nötig, welche Infra­struktur­planung, Raumplanung, Politikinstrumente, Ausgestaltung des öffentlichen Personen­nahverkehrs (ÖPNV) sowie intermodale Ver­kehrs­konzepte aufeinander abstimmt.“

VCD-Konzeption für den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in Stuttgart:


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