VCD-Konzept für Ausbau Stuttgarter Eisenbahnnetz
Presseinformation Nr. 6/2016, Stuttgart, 2. Februar 2016
Sechs Jahre nach Baubeginn von Stuttgart 21 und nach dem Feinstaubalarm
VCD-Konzept für Ausbau des Stuttgarter Eisenbahnnetzes
Nach VCD-Berechnungen bis zu 200.000 zusätzliche Fahrgäste pro Tag möglich
Am 2.2.2010 begannen die Bauarbeiten zum umstrittenen Projekt Stuttgart 21, mit dem der bestehende Kopfbahnhof durch einen unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt werden soll. Diesen Jahrestag nimmt der ökologische Verkehrsclub VCD zum Anlass, ein Konzept für den weiteren Eisenbahn-Infrastruktur-Ausbau für Stuttgart vorzulegen.
„Der erste Feinstaubalarm in Stuttgart zeigte, dass eine Kapazitätserweiterung des Schienennetzes dringend geboten ist, da es in der Hauptverkehrszeit weder heute noch nach der Realisierung von Stuttgart 21 mehr Züge aufnehmen kann“, stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest. Denn durch Stuttgart 21 würden neue Engpässe geschaffen, so der VCD.
Der VCD fordert deshalb, wie zum Beispiel in Zürich und Wien, die Eisenbahninfrastruktur konsequent zu erweitern und nicht – wie bisher in Stuttgart vorgesehen –, nur zu ersetzen.
Als kurzfristige Maßnahme fordert der VCD einen erneuten Gleisvorfeldumbau im Kopfbahnhof, um die derzeit starken Nutzungseinschränkungen bei den Gleisen 8 bis 10 aufzuheben. Diese Engpässe verursachten viele Verspätungen und beruhten auf einem unsachgemäßen Umbau durch die DB Netz AG, der zu mehrfachen Zugentgleisungen geführt hätte, so der VCD.
Darüber hinaus hat der Verkehrsclub ein Konzept für einen weitergehenden Infrastrukturausbau entwickelt, um bestehende Engpässe aufzulösen und zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. „Mit diesen Zusatzkapazitäten können neue Verbindungen geschaffen werden, um bis zu 200.000 neue Fahrgäste pro Tag zu gewinnen“, erklärt Matthias Lieb. Mit der Umsetzung der VCD-Vorschläge könnten insbesondere in den Hauptverkehrszeiten bis zu 40 zusätzliche Züge pro Stunde mit rund 20.000 Sitzplätzen angeboten werden.
Als Ergebnis aktueller Entwicklungen wie der Notwendigkeit, aus Umweltschutz- und Gesundheitsgründen einen signifikanten Teil des PKW-Verkehrs auf öffentliche Verkehrsträger verlagern zu können, dem Deutschlandtakt, der DB-Fernverkehrsoffensive, neuer Betreiber im Fernverkehr, die ab Stuttgart Fernzüge anbieten möchten, aber auch unter Berücksichtigung erwarteter Auflagen für Stuttgart 21 aufgrund der überhöhten Längsneigung, sieht der VCD die im Folgenden dargestellten Ausbaunotwendigkeiten.
Den Bundes-, Landes-, Regional- und Stadtpolitikern sowie der DB AG wird dieses Konzept zur verkehrlichen Fortentwicklung des Eisenbahnverkehrs in der Landeshauptstadt Stuttgart zur weiteren Diskussion vorgelegt.
Anhang
- Welche Eisenbahninfrastruktur braucht Stuttgart
- VCD: Infrastrukturausbau Stuttgart
- ProBahn: S21 6 Jahre nach Baubeginn: Wo stehen wir?
Medien
Die Landesschau berrichtete:
Weitere Informationen zu Stuttgart 21
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