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Die Alternative: Stuttgart 21 mit Kopfbahnhof (1998)

Hinweis: Dieses Konzept wurde schon 1998 erstellt. In der Nachfolgezeit wurde es mehrfach überarbeitet und Erweitert. Das Konzept liegt auch als PDF vor: S21 Die Alternative Stuttgart 21 Kopfbahnhof Architektenforum 5-1998
S21 mit Kopfbahnhof

Fildernkonzept

Erschließung der Fildern

Der Süden Stuttgarts ist durch den Schienenverkehr schlecht erschlossen. Mit dem Bau der Schnellbahn nach Ulm eröffnen sich neue Möglichkeiten, den Flughafen und die Fildergemeinden in das Stadtexpress-Netz einzubinden. Mit der Querspange Böblingen/Sindelfingen – Flughafen – Kirchheim/Teck ergibt sich eine völlig neue Verbindung. Im Neckartalbahnhof bei Wendlingen kann auf den Fernverkehr umgestiegen werden.

Die neue Filderlinie

Die Fildergemeinden lagen schon immer im Verkehrsschatten. Wegen des großen Höhenunterschieds ist der Hauptbahnhof bisher nur über einen langen Umweg zu erreichen. Erst der Bau der S-Bahn zum Flughafen hat hier eine Verbesserung gebracht. Trotzdem benötigt die S-Bahn immer noch 27 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Durch die Verlängerung der Gleise über den Flughafen hinaus bis Nellingen kann sowohl eine Verbindung zum Mettinger Tunnel in Richtung Bad Cannstatt als auch zum Neckartalbahnhof in Wendlingen hergestellt werden (Gleisdreieck Nellingen). In Stuttgart-Rohr wird die heutige S-Bahn-Strecke an die Gäubahn angebunden (Bau der Rohrer Kurve).

Somit wird eine neue Stadtexpress-Linie von Herrenberg/Böblingen über den Flughafen und weiter über das Gleisdreieck Nellingen nach Cannstatt und zum Hauptbahnhof möglich. Bei einem Zwischenhalt in Cannstatt lassen sich Fahrzeiten von ca. 16 Minuten zwischen Hauptbahnhof und Flughafen realisieren.

Auch aus der Gegenrichtung ist der Flughafen optimal erreichbar. Eine Stadtexpress-Linie kann von Tübingen/ Reutlingen über Nürtingen den Flughafen erreichen, ohne Umweg über Stuttgart. Schließlich kann man eine neue Tangential-S-Bahn von Sindelfingen über Flughafen – Bernhausen – Neckartalbahnhof bis nach Kirchheim/Teck einrichten, mit guten Anschlüssen im Neckartalbahnhof an den Regionalverkehr und den Fernverkehr in Richtung Ulm/München.

Die neue Flughafenanbindung

Ein einziger Bahnhof am Flughafen bietet mehr Vorteile als zwei getrennte Bahnhöfe für den ICE-Verkehr und die S-Bahn, wie dies beim DB-Projekt vorgesehen ist. Auch wenn beide Bahnhöfe mit einem Rollsteig verbunden sind, werden alle zeitlichen Vorteile durch lange Wege im Bahnhof wieder zunichte gemacht. Mit dem ICE vom Hauptbahnhof zum Flughafen in 8 Minuten?

Um dann trotz Rollsteig nochmals so lang unterwegs sein bis zum 800 Meter weit entfernten Terminal? Der ICE-Halt am Flughafen ist aus mehreren Gründen nachteilig: Durch den Umweg verlängern sich die Fahrtzeiten nach Ulm und München, ohne daß die Flugreisenden wesentlich schneller am Terminal wären als mit einem Stadtexpress.

Außerdem ist ein ICE-Halt fragwürdig, weil man von Mannheim aus viel schneller in Frankfurt ist und die Münchener einen eigenen Airport besitzen. Unter Verkehrswissenschaftlern wird der ICE-Halt am Flughafen auch als “politisches Prestigeprojekt der Landesregierung” bespöttelt. Ein Projekt, das den Steuerzahlern neben den laufenden Subventionen für den Landesflughafen ganz schön teuer kommt. Verkehrstechnisch ist der ICE-Bahnhof am Flughafen nicht zu rechtfertigen.