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Stuttgart 21 hilft nicht gegen hausgemachte S-Bahn-Verspätungen

Presseinformation Nr. 02/02 vom 8. Januar 2002

Stuttgart 21 hilft nicht gegen hausgemachte S-Bahn-Verspätungen

VCD: Die S-Bahn braucht ein Vorrangnetz

Eine unzuverlässige S-Bahn vergrault Pendler dauerhaft. Diese Befürchtung hegt der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD). Einen Ausweg aus der in jüngster Zeit heftig diskutierten Misere mit regelmäßig verspäteten S-Bahnen kann nach Ansicht des VCD nur die sofortige Schaffung eines Vorrangnetzes für den Pendlerverkehr in Richtung Hauptbahnhof sein.

Konkret fordert der VCD einen Ausbau der Zulaufstrecken, so dass die S-Bahnen aus Richtung Nordbahnhof und vor allem aus der völlig überlasteten Richtung Bad Cannstatt eigene Trassen zur Verfügung haben. Mit dem ergänzenden Bau der sogenannten T-Spange von Bad Cannstatt zum Nordbahnhof könne ein leistungsfähiges Gleisdreieck geschaffen werden. Damit mögliche Direktverbindungen zwischen Esslingen und Ludwigsburg brächten auch dem Hauptbahnhof eine spürbare Entlastung.

Die aktuelle Notlage ist nach Einschätzung des VCD hausgemacht. "Die Entwicklung des Stuttgarter Bahnknotens wird durch die anhaltende Hängepartie um Stuttgart 21 blockiert", erklärte VCD-Experte Klaus Arnoldi. "Wer sich durch den Tunnelbahnhof Verbesserungen für den Nahverkehr und den Regionalverkehr erhofft, der wird eine bittere Enttäuschung erleben. Im Gegenteil: Durch die Bauarbeiten ist ein jahrelanges Chaos vorprogrammiert, das auch noch die letzten Pendler aufs Auto umsteigen lassen wird."

Der VCD verspricht sich vom gezielten Ausbau des S-Bahn-Netzes einen großen Systemnutzen für den gesamten Schienenverkehr. Außerdem sei ein solcher Ausbau schneller zu bewerkstelligen als das Prestigeprojekt Stuttgart 21. Nur so könne sich Stuttgart mit einem leistungsfähigen öffentlichen Verkehr bei der Fußball-WM 2002 präsentieren.

"In Frankfurt wurde man schneller klug als in Stuttgart", erläuterte Klaus Arnoldi weiter. "Frankfurt 21 ist zugunsten eines sinnvollen S-Bahn-Ausbaus auf dem Friedhof der Luftschlösser gelandet. Diesem Beispiel sollte auch Stuttgart folgen."