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Verkehrsclub kritisiert Mehdorn-Äußerungen

Presseinformation Nr. 06/02 vom 28. Februar 2002

Verkehrsclub kritisiert Mehdorn-Äußerungen

VCD: ICE-Umfahrung Mannheim ist verkehrspolitischer und wirtschaftlicher Unsinn

Kleiner Bypass als günstige Alternative für Sprinter-Züge gefordert

Mit harscher Kritik hat der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf die Pläne von Bahnchef Mehdorn reagiert, an der ICE-Neubautrasse ohne Stopp in Mannheim festzuhalten. Nach Ansicht des VCD macht es keinen Sinn, für einen zusätzlichen Zug pro Stunde und Richtung eine Investition von 400 bis 500 Millionen Euro zu tätigen. Darüber hinaus gebe es in Mannheim auch keinerlei Kapazitätsengpässe, die eine Umfahrung rechtfertigen würden.

Der VCD-Landesvorsitzende Felix Berschin sagte hierzu: "Die von Bahnchef Mehdorn bevorzugte ICE-Umfahrung von Mannheim ist aberwitzig unwirtschaftlich und grenzt an Betrug am Steuerzahler. Auf der ganzen Welt werden solche Neubaustrecken nur gebaut, wenn mindestens drei bis vier zusätzliche Züge pro Stunde fahren." Da die Neubaustrecke Mannheim-Stuttgart schon seit 1985 mitten durch Mannheim führt und sieben Kilometer nördlich des Zentrums in Mannheim-Waldhof endet, ist es nach Ansicht des VCD nur logisch und konsequent, wenn auch die von Norden kommende Neubaustrecke in Mannheim-Waldhof auf die bestehende Neubaustrecke einschwenkt.

"Es muss nicht unbedingt jeder ICE in Mannheim halten", meint VCD-Experte Felix Berschin. "Wenn es Bedarf für ein paar Sprinter-Züge gibt, so wäre es aber kein Problem einen kleinen Bypass am Mannheimer Containerbahnhof zu bauen. Dazu müsste man nur eine Brücke von etwa 100 Meter Länge zwischen der östlichen Riedbahn und der bestehenden Neubaustrecke bauen. Ein solcher Bypass wäre im Gegensatz zur Umfahrung von Mannheim um ein Vielfaches wirtschaftlicher und außerdem auch für Güterzüge zu nutzen."

Der VCD befürchtet, dass das engstirnige Festhalten von Bahnchef Mehdorn an einer Umfahrung von Mannheim zu untragbaren Verzögerungen bei der Netzerweiterung im Bereich zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und dem Rhein-Neckar-Gebiet führen wird. Bei einer Entscheidung gegen die Kommunen und die Länder sei eine Fertigstellung der Neubaustrecke bis 2008 völlig ausgeschlossen.