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VCD: Der ICE muss in Mannheim halten

Presseinformation Nr. 6/2000, Stuttgart, 20. März 2000

Verkehrsclub äußerst scharfe Kritik an den Plänen der DB-Manager

Nachdem die Deutsche Bahn AG am Freitag zugegeben hat, zwei von acht ICE-Linien an Mannheim vorbei fahren zu lassen, hat der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) diese Planungen scharf kritisiert.

"Die Begründung der DB, die Kapazität des Mannheimer Hauptbahnhofes reiche nicht aus, ist haarsträubend. Mannheim ist der leistungsfähigste Bahnknoten im ganzen DB-Netz", sagte VCD-Bahnexperte Felix Berschin. Mannheim ist im Gegensatz zu Stuttgart, Köln oder Hannover der einzige Knotenbahnhof, in den Neubaustrecken direkt hineingeführt wurden. Im Gegensatz zu Stuttgart, wo die Kapazitätsengpässe im Zulauf von Zügen durch Stuttgart 21 noch verschärft werden, gibt es in Mannheim nach Realisierung der Neubaustrecke von Frankfurt nach Mannheim-Waldhof sechs Gleise, auf denen Züge kreuzungsfrei in den Hauptbahnhof einfahren können.

Auch in der Fahrgastnachfrage liegt Mannheim noch vor der Landeshauptstadt. Das Abhängen des Rhein-Neckar-Raums vom Fernverkehr ist nach Ansicht des VCD nur ein weiteres Zeichen für die Strategie der DB auf Teufel komm raus einige Minuten Fahrzeit für wenige Geschäftsreisende einzusparen, während sich für 86 Prozent aller Reisenden die Fahrzeit durch mehrmaliges Umsteigen verlängert.

"Die betriebswirtschaftlich motivierte Reduktion auf nur wenige Fernverkehrsverbindungen scheint nur auf den ersten Blick Sinn zu machen. Je unbequemer Bahnfahren wird und je umständlicher der Zugang zum Fernverkehr wird, desto weniger Fahrgäste nehmen das Angebot an", sagte VCD-Geschäftsführer Werner Korn. Ein vernünftiger Dienstleister muss aber zum Kunden hingehen und darf sich nicht vom Kunden entfernen.