VCD: Wenn schon Entfernungspauschale, dann gleich richtig!
Presseinformation Nr. 18/2000, Stuttgart, 20. September 2000
Umwelt- und Verbraucherverband warnt vor höherer Pendlersubvention
Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt die Absicht der Bundesregierung die Ökosteuer beizubehalten und die Kilometerpauschale in eine verkehrsmittelunabhängige Entfernungspauschale umzuwandeln. Eine solche Umwandlung müsse aber auf jeden Fall aufkommensneutral bleiben. Eine Erhöhung der Pendlersubvention ist nach Ansicht des VCD weder ökologisch sinnvoll noch für die Staatskassen tragbar. "Die hysterische Diskussion um die Benzinpreise scheint doch noch eine vernünftige Wendung zu nehmen. Wir unterstützen ausdrücklich die Absicht der Bundesregierung umweltfreundliches Verhalten im Verkehr zu fördern und nicht dem Gejammer der Autolobby nachzugeben", erklärte VCD-Geschäftsführer Werner Korn.
Der ökologisch orientierte VCD warnt aber vor einer Erhöhung der Ausgleichszahlungen für Berufspendler, da somit die ökologischen Ziele einer verkehrsmittelunabhängigen Pauschale konterkariert und gleichzeitig weitere Zersiedelung gefördert würden. Sinnvoller sei es die Entfernungspauschale am Anfang aufkommensneutral zu gestalten und dann schrittweise abzusenken. "Es gibt keinen vernünftigen Grund weite Anfahrtswege zur Arbeit zu subventionieren. Schon die bestehende 70-Pfennig-Kilometerpauschale deckt mehr als die tatsächlich für die Pendler anfallenden Kosten und widerspricht den Energiespar-Zielen der Ökosteuer. Wer sich ökonomisch und ökologisch vernünftig verhält, eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes sucht, Bus und Bahn fährt oder das Fahrrad benutzt, muss auf einen adäquaten Ausgleich für sein vernünftiges Verhalten verzichten. Diese Ungerechtigkeit muss endlich ein Ende haben", sagte Werner Korn.