VCD freut sich über steigende Fahrgastzahlen
Presseinformation Nr. 22/2015, Stuttgart, 13. Juli 2015
Trotz fallender Benzinpreise mehr Fahrgäste in Nahverkehrszügen
Montags bis freitags landesweit acht Prozent mehr Fahrgäste in den Zügen des baden-württembergischen Nahverkehrs als vor zwei Jahren – auf den ersten Blick sind die Zahlen laut einer Erhebung der grün-roten Landesregierung beeindruckend, erklärt der ökologische Verkehrsclub VCD. Doch ein Blick in die Details offenbare, dass dieser Fahrgastzuwachs zumeist ohne Fahrplanverbesserungen oder Kapazitätserhöhung einhergegangen sei, stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest: „Die Auslastung der Züge ist weiter angestiegen, so dass es auf immer mehr Strecken eng in den Zügen wird.“
Während im Berufsverkehr die gesunkenen Benzinpreise bislang keinen negativen Einfluss auf die Nachfrage hätten, würde die starke Preisanhebung beim Baden-Württemberg-Ticket in Verbindung mit der gesunkenen Pünktlichkeit im Regionalverkehr zu Nachfragerückgängen im Sonntagsverkehr führen, so der VCD.
Dringenden Handlungsbedarf sieht der VCD bei der Verbesserung der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – im Jahr 2014 seien besonders die DB-Züge so unpünktlich wie noch nie gewesen, wie die Statistik der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) aufzeige.
Unverständlich sei für den VCD, dass es der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft in zwölf Jahren nicht gelungen sei, neben den Fahrgastzahlen der DB (und wenigen anderen Betreibern) auch vergleichbare Werte für die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und die landeseigenen Eisenbahngesellschaften darzustellen. Somit würden die in der Erhebung der Landesregierung dargestellten Zahlen nur knapp 75 Prozent aller vom Land bestellten Zugverkehre abdecken – wie die Entwicklung der Nachfrage auf den anderen Strecken war, bleibe weiter für die Öffentlichkeit im Dunkeln, beklagt der VCD.
Hinweis:
In verschiedenen Pressemitteilungen ist teilweise nur von sieben Prozent Zuwachs die Rede – dabei wurde nicht beachtet, dass im Jahr 2014 für einzelne Strecken keine Fahrgastzahlen angegeben wurden. Bereinigt um diese Strecken mit unzureichender statistischer Basis ergibt sich für die übrigen Strecken ein Zuwachs von acht Prozent.
Pünktlichkeitsstatistik:
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