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Verkehrsclub fordert sofortigen Richtungswechsel hin zur Flächenbahn

Presseinformation Nr. 3/01 vom 5. Februar 2001

Verkehrsclub fordert sofortigen Richtungswechsel hin zur Flächenbahn

VCD: Stuttgart 21 ist nicht mehr zu retten

Der oekologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) begruesst die Ankuendigung des baldigen Endes beim anhaltenden Tauziehen um Stuttgart 21. Die Kritiker des Staedtebauprojekts sehen sich in ihrer ablehnenden Haltung bestaetigt, nachdem der baden-wuerttembergische Minister fuer Umwelt und Verkehr, Ulrich Mueller, am Montag angekuendigt hat, dass es keinerlei Verhandlungsspielraum zwischen dem Bund und dem Land mehr gebe.

Die vom Land eingesparten Vorfinanzierungskosten fuer die Neubaustrecke von Stuttgart nach Ulm muessen nach Ansicht des VCD jetzt schleunigst in das Bahnnetz des Laendles investiert werden, um so ein wirkliches Baden-Wuerttemberg 21 zu schaffen. Es handelt sich immerhin um rund eine Milliarde Mark, die als Zinskosten zwar die Einnahmen von Banken erhoeht, andererseits aber keinerlei Nutzen fuer den Schienenverkehr gebracht haetten.

Den vordringlichsten Investitionsbedarf sieht der VCD auf der Suedbahn von Ulm nach Lindau, auf der Gaeubahn von Stuttgart nach Singen und auf der Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Konstanz. "Nachdem im baden-wuerttembergischen Ministerium fuer Umwelt und Verkehr die Vernunft eine unerwartete Wiedergeburt zu feiern scheint, duerfte es keine Schwierigkeit sein, noch zahlreiche weitere Langsamfahrstellen zu finden, die mit Hilfe der gesparten Vorfinanzierungskosten beseitigt werden koennen", erklaerte Klaus Arnoldi, Mitglied und Bahnexperte im VCD-Landesvorstand.

Der VCD draengt darauf, das politische Geplaenkel um Stuttgart 21 nicht bis zur Landtagswahl am 25. Maerz auszudehnen, da der bedenkliche Zustand des Schienennetzes in der Flaeche keinen Aufschub dulde. Vielmehr sollten die diversen Wirtschaftlichkeitsgutachten, auf die sich die Stuttgart 21-Befuerworter immer noch stuetzen, endlich veroeffentlicht werden. "Waere die Wirtschaftlichkeit von Stuttgart 21 tatsaechlich gegeben, so waeren die Gutachten niemals geheim geblieben. Wir moechten das Staedtebauprojekt nicht nur politisch auf Halde legen, sondern endlich auch den durch massives Marketing aufgeblasenen Mythos Stuttgart 21 zu Grabe tragen", sagte Klaus Arnoldi weiter.