Diskussionsforum Rückmeldung Sitemap Newsfeed des VCD-Landesverbandes Baden-Wuerttemberg.

Sie sind hier: VCD Landesverband Baden-Württemberg e.V.Presse2001Stuttgart 21

VCD sieht schwarze Wolken über Stuttgart 21

Presseinformation Nr. 11/01 vom 11. April 2001

VCD sieht schwarze Wolken über Stuttgart 21

Zieht Frankfurt 21 den Stuttgarter Tunnelbahnhof mit ins Aus?

Als zentraler Baustein eines ganzen Netzes von 21er-Projekten sind die Planungen für den Stuttgarter Tunnelbahnhof vor einigen Jahren an den Start gegangen. Am Dienstag ist mit Frankfurt 21 ein ähnlich wichtiger Baustein dieses Netzes auf dem Abstellgleis gelandet. Stattdessen werden in Hessen nun Verbesserungen im Nahverkehr angestrebt, die stark am von zahlreichen Verbänden erarbeiteten Konzept "Kopfbahnhof mit Köpfchen" angelehnt sind.

Mit dieser Entwicklung sieht sich der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) in seiner Kritik am Prestigeprojekt Stuttgart 21 bestätigt. Das vom VCD und anderen vorgestellte Konzept "Stuttgart 21 mit Kopfbahnhof" wird von den politischen Entscheidern bisher aber weitgehend ignoriert.

Die Bedeutung für Stuttgart 21 liegt nach Ansicht des VCD in der Begründung, die zum Aus von Frankfurt 21 führte. So erklärte der hessische Wirtschaftsminister Posch, der geplante Frankfurter Tunnelbahnhof werde die Probleme nicht lösen. Zudem seien Nachteile für den Nahverkehr und unabsehbare Kostensteigerungen zu erwarten. Vom jetzt vorgestellten Nahverkehrsprogramm verspricht sich die hessische Landesregierung einen ähnlich hohen verkehrlichen Nutzen bei halbierten Kosten.

VCD-Geschäftsführer Werner Korn sagte: "Die Argumentation des hessischen Wirtschaftsministers könnte von uns sein. Genau die selben Kritikpunkte lassen uns an Stuttgart 21 zweifeln. Es könnte die Stadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg noch teuer zu stehen kommen, dass unsere Alternativen mit Kopfbahnhof bisher nicht ernsthaft diskutiert wurden."

Zudem hat Bahnchef Hartmut Mehdorn in einem Interview des Handelsblattes den VCD in seiner Ansicht bestätigt, die geplante Trennung von Netz und Betrieb stelle Stuttgart 21 in Frage. Schwarze Wolken also über dem württembergischen Prestigeprojekt, nun da das Wahlkampfgetöse langsam abklingt.