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VCD freut sich auf neue Urlaubszüge der Deutschen Bahn AG

Presseinformation Nr. 19/01 vom 23. Juli 2001

VCD freut sich auf neue Urlaubszüge der Deutschen Bahn AG

Wiedererschließung der Bodenseeregion ab 2001

Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) zeigt sich positiv überrascht von Planungen der Deutschen Bahn AG, die seit einigen Jahren eingestellten Urlaubszüge aus dem Ruhrgebiet an den Bodensee wiederzubeleben. Nach Informationen des VCD soll im Fernverkehrsangebot der DB ab 2001 je ein InterCity von Dortmund und Köln über die Schwarzwaldbahn nach Konstanz sowie über die Südbahn nach Friedrichshafen und Lindau verkehren.

"Damit erfüllt die Deutsche Bahn AG eine zentrale VCD-Forderung nach direkten und komfortablen Zügen in die Haupturlaubsgebiete Deutschlands," so Felix Berschin, Landesvorsitzender des VCD. Tourismus-Experten des Verkehrsclubs arbeiten derzeit mit der Deutschen Bahn AG und dem WWF am Projekt 'Fahrtziel Natur', welches erfolgreich den Schutz und die bessere Bahnerschließung von Naturreservaten sowie touristisch sensiblen Räumen verfolgt. Der VCD vermutet, dass sich erst bei der gemeinsamen Arbeit mit den Umwelt- und Verbraucherschützern bei der Deutschen Bahn AG die Erkenntnis wieder durchgesetzt hat, dass nur mit umsteigefreien und komfortablen Verbindungen zusätzliche Urlaubsreisende auf die Schiene gelockt werden können.

Die Planung neuer Urlaubszüge in die Bodenseeregion betrachtet der VCD aber gleichzeitig als Todesstoß für alle Hoffnungen, der InterRegio möge auf der Schwarzwaldbahn nach Konstanz und auf der Südbahn nach Lindau wiederkommen. Der VCD fordert daher das Land Baden-Württemberg auf, die Linien endlich auszuschreiben. "Wenn Staatssekretär Mappus behauptet, dass die privaten Bahnen es zeitlich nicht schaffen würden, den Betrieb aufzunehmen, so ist das eine freche Lüge," entrüstet sich Felix Berschin vom VCD. "Letztes Jahr haben die Privaten noch ein halbes Jahr vor dem Fahrplanwechsel gesagt, sie könnten das, und bis zum nächsten Fahrplanwechsel sind es immerhin noch volle 16 Monate. Aber das Land spielt bewusst weiter auf Zeit, damit die Züge am Ende doch wieder bei der Deutschen Bahn AG bestellt werden müssen."

Auch der Verweis auf die Zuständigkeit des Bundes für den Schienenfernverkehr helfe den Fahrgästen und den Steuerzahlern nicht weiter, die den Verzicht auf Wettbewerb letztendlich teuer bezahlen müssten. "Wenn tatsächlich der Bund zuständig ist, so wäre es kein Problem, die Züge durch das Land auszuschreiben und den Bund dann auf Erstattung der Kosten zu verklagen," empfiehlt Felix Berschin. Aber offensichtlich stecke hinter der Verweigerung zur Ausschreibung eine ganz andere Motivation. Nach Überzeugung des VCD möchte das Land Baden-Württemberg die Deutsche Bahn AG nicht durch weiteren Wettbewerb ärgern, damit diese dem Prestigeprojekt Stuttgart 21 weiter gewogen bleibt. Der VCD-Vorsitzende Felix Berschin resümiert: "Der Schaden, den das Festhalten an Stuttgart 21 für den Schienenverkehr im ganzen Land anrichtet, trübt die Freude über die neuen Urlaubszüge ganz erheblich. Die beim Kampf um die InterRegio-Verbindungen vom Land bitterlich enttäuschte Region Bodensee kann aber ein kleines Licht am Ende des Tunnels sehen."