Presseinformation Nr. 12/04 vom 17. September 2004
VCD: Fahrradmitnahme soll im VVS kostenlos bleiben
Verkehrsclub dringt auf Beibehaltung der bisherigen Regelung
Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat sich im Vorfeld der VVS-Aufsichtsratssitzung am 21. September für eine Beibehaltung der bisherigen Regelung zur kostenlosen Fahrradmitnahme ausgesprochen. Zwar beklagt der VCD, dass die Zuschüsse des Landes, die in zahlreichen Verkehrsverbünden zur kostenlosen Fahrradmitnahme geführt haben, wegfallen werden. Eine Änderung der Regelung sei aber schädlich, da sich die Fahrgäste inzwischen an die kostenlose Fahrradmitnahme gewöhnt hätten. Nur mit verlässlichen und einfachen Angeboten sind nach Einschätzung des VCD auf Dauer neue Fahrgäste zu gewinnen.
VCD-Vorsitzender Matthias Lieb sagte: "Wenn jeder Verkehrsverbund und jeder Verkehrsunternehmer sich jetzt wieder eigene Regelungen zur Fahrradmitnahme ausdenkt, landen wir bei einem undurchschaubaren Flickenteppich, der potenzielle Fahrgäste davon abhalten wird, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen. Deshalb fordern wir den VVS auf, die bisherige Regelung unabhängig von Zuschüssen des Landes weiterzuführen. Die Einnahmeausfälle durch nicht verkaufte Fahrradtickets werden durch neu gewonnene Fahrgäste weitgehend kompensiert."
Die vom VVS vorgeschlagene Ersatzregelung, nur Jahreskarteninhabern eine kostenlose Fahrradmitnahme zu erlauben, dafür aber die morgendliche Sperrzeit aufzuheben, ist nach Ansicht des VCD eine Mogelpackung und kann sogar nachteilige Folgen haben.
VCD-Vorsitzender Matthias Lieb: "Wenn Pendler ihr Rad, mit dem sie morgens zum Bahnhof fahren, nicht mehr dort abstellen, sondern mit in die S-Bahn nehmen, so kann das zu gravierenden Kapazitätsproblemen führen. Tagsüber und am Wochenende gibt es dies Kapazitätsprobleme nicht, so dass eine kostenlose Fahrradmitnahme wie bisher ohne Schwierigkeiten angeboten werden kann."