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Presseinformation Nr. 19/04 vom 16. Dezember 2004

VCD zur Feinstaubstudie: Fahrverbote reichen nicht aus

Verkehrsclub fordert Stärkung der Schiene auch im Güterverkehr

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt die Diskussion um Fahrverbote in der Region Stuttgart. Nach Ansicht des VCD reichen begrenzte Fahrverbote aber nicht aus um die Stuttgarter Luft wirksam zu verbessern. Vielmehr müsse ein großer Teil des Güterverkehrs auf die Schiene verlagert werden. Hierzu bedürfe es einer Stärkung und eins Ausbaus der Güterbahnen und Anschlussgleise im Stadtgebiet.

VCD-Vorsitzender Matthias Lieb sagte: "Fahrverbote können in Notsituationen durchaus taugliche Maßnahmen gegen eine gesundheitsgefährdende Schadstoffbelastung durch den Straßenverkehr sein. Sie sind aber auch ein Zeichen von Hilflosigkeit und greifen erst dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist." Jetzt räche sich, dass Stuttgart jahrzehntelang nichts gegen den zunehmenden Straßenverkehr unternommen habe. Das gelte insbesondere auch für den Güterverkehr. Wer in der Anlieferung bei den Betrieben nur auf Lkw setze, der dürfe sich nicht wundern, wenn er jetzt Staub und Abgase ernte, die jenseits aller zumutbaren Grenzwerte liegen.

Der VCD fordert den Erhalt und die Stärkung der Güterbahn in Feuerbach und Zuffenhausen. Matthias Lieb: "Wer jetzt über eine Einstellung von Güterbahnen und Anschlussgleisen nachdenkt, der verliert in der Diskussion um die Luftreinhaltung in Stuttgart jede Menge an Glaubwürdigkeit." So habe der frühere Güterbahnhof am Hauptbahnhof eine Vielzahl von Lkw-Fahrten vermieden. Güterverkehrszentren (GVZ) außerhalb des Ballungsraumes - wie das geplante GVZ in Kornwestheim - induzierten hingegen neuen Lieferverkehr und verstärkten die Luftbelastung.

VCD-Vorsitzender Matthias Lieb: "Es ist allerhöchste Zeit für Stuttgart und die Region, ein nachhaltiges Konzept für umwelt- und menschenverträglichen Verkehr zu entwickeln. Das gilt sowohl für die Personen- als auch die Güterbeförderung. Dank der neuen EU-Feinstaubgrenzwerte kann sich die Politik vor der Wahrheit nicht mehr verstecken."