Presseinformation Nr. 24/2006, Stuttgart, 19. September 2006

Am Montag hat die Schule wieder begonnen, und schon gehört die morgendliche Rush-Hour vor den Schulen wieder zum Alltag, denn viele ABC-Schützen legen den Schulweg im Auto zurück. Was den Eltern als zeitsparend und bequem erscheint, kann für die Kinder fatale Folgen haben, meint der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD). Deshalb appelliert der VCD an die Eltern, die Kinder besser zu Fuß zur Schule gehen zu lassen.

VCD-Expertin Sabine Pich sagte: "Kinder im Elterntaxi wissen zu wenig über die Regeln und Gefahren des Straßenverkehrs. Ihnen fehlt die alltägliche Erfahrung im Umgang mit Verkehrsituationen und sie fühlen sich unsicher. Deshalb ist es besser, mit den Kindern möglichst viel zu Fuß zu gehen."

Schon im Kindergartenalter könnten die Kleinen das links-rechts-links-Gucken lernen und feststellen, dass Autos oft gar nicht so schnell bremsen können wie notwendig. Für Schulanfänger gibt es in den meisten Städten Schulwegpläne mit verkehrsarmen Routen und sicheren Straßenquerungen.

Nach Ansicht des VCD ist der Verzicht aufs Elterntaxi auch unter gesundheitlichen und sozialen Aspekten zu empfehlen. Für Maria Limbourg, Pädagogikprofessorin der Universität Essen, sind Schulwege auch Erlebnis-, Erfahrungs- und Sozialisationswege. Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit Inlineskates trainierten Kinder nicht nur ihre Psychomotorik, sondern auch viele kognitive Fähigkeiten wie das räumliche Vorstellungsvermögen oder die Wahrnehmung von Entfernungen, Zeit und Geschwindigkeit.

VCD-Expertin Sabine Pich sagte: "Das Einüben der Schulwege fordert die Eltern zu Beginn vielleicht ein wenig mehr als der bequeme Einstieg ins Auto. Für die Entwicklung und Gesundheit der Kinder lohnt sich dieser Aufwand aber allemal."