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Am Sonntag ist Fahrplanwechsel im Schienenfernverkehr

Presseinformation Nr. 33/2006, Stuttgart, 7. Dezember 2006

VCD: Mehr Schatten als Licht beim DB-Fahrplanwechsel

Verkehrsclub bemängelt abnehmende Systematik im Fernverkehrsfahrplan

Der Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn AG am kommenden Sonntag bringt im Fernverkehr für Baden-Württemberg neben Verbesserungen zwischen Stuttgart und Zürich auf vielen anderen Verbindungen - vor allem abends und am Wochenende - deutliche Verschlechterungen. Darauf weist der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hin.

"Erfreulicherweise fahren nach Zürich nunmehr die ICE-Züge durchgängig im Zwei-Stunden-Takt, nachdem vor einem Jahr von der Deutschen Bahn AG noch das Aus für die ganze Linie angekündigt worden war", kommentierte der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb das neue Angebot, das vor allem auf Betreiben der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) in dieser Form eingerichtet und für zunächst drei Jahre gesichert sei. "Dafür wird aber die Verbindung von Stuttgart nach Nürnberg und weiter nach Dresden kräftig gerupft und hinter Nürnberg völlig eingestellt. Montags bis donnerstags fährt schon um 18:07 Uhr der letzte IC nach Nürnberg, samstags sogar schon um 16:07 Uhr. Bisher konnte man täglich noch um 20:07 Uhr und 23:07 Uhr nach Nürnberg gelangen", bedauerte Matthias Lieb.

Gleichzeitig entfalle auch der Nachtzug nach Prag und Dresden. -Die Möglichkeit, umsteigefrei per Bahn nach Dresden und ins Vogtland zu gelangen, gehöre somit der Vergangenheit an. "Dass zwischen Karlsruhe, Nürnberg und Dresden kein durchgängiger Fernverkehrszug mehr angeboten wird, ist besonders ärgerlich. Immerhin wurde die Gesamtstrecke als Ausbauprojekt 13 des Bundesverkehrwegeplanes mit 1,7 Milliarden Euro vom Steuerzahler finanziert", erklärte Matthias Lieb und kritisierte die mangelhafte Fahrplanabstimmung. Reisende aus Baden-Württemberg müssten nun 53 Minuten in Nürnberg auf die Weiterfahrt mit einem schnellen Nahverkehrszug warten.

Die letzten ICE-Züge nach Köln über Vaihingen/Enz entfallen nach Angaben des VCD ebenfalls. Für Fernpendler von Vaihingen/Enz in Richtung Mannheim oder Heidelberg gebe es eine böse Überraschung, da zwar die morgendlichen Verbindungen durch IC-Züge ersetzt worden seien, der ICE abends zurück aber ersatzlos entfalle. Außerdem gebe es an Samstagen schon gegen 20 Uhr die letzten IC-Züge zwischen Stuttgart und Karlsruhe. Als Alternative zur häufig überfüllten Autobahn biete der DB-Fernverkehr den teuren Umweg über Mannheim an - fast die doppelte Entfernung zum doppelten Fahrpreis.

Der VCD bemängelt, dass die Fahrpläne des IC-Verkehrs in Baden-Württemberg mit den letzten Fahrplanwechseln immer unsystematischer geworden seien. Matthias Lieb sagte: "Noch vor wenigen Jahren warb die DB mit dem Slogan 'Jede Stunde - jede Klasse' für ihr IC-System. Später wurden immer mehr IC in teure ICE-Züge, D-Züge in Interregio-Züge umgewandelt. Ab 1998 wurden die IR-Züge entweder abgeschafft oder in preislich teurere ICs umgewandelt. Nun ist die DB dabei, auch dieses IC-System systematisch zu zerstören, in dem die Fahrpläne immer unsystematischer werden und damit für den Kunden weniger verständlich und verlässlich."

Weblinks zum Thema

Einen Überblick über das Schienennetz können Sie sich leicht mit den Fahrplankarten des VCD gewinnen.