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VCD kritisiert Fahrplankürzungen der DB

Presseinformation Nr. 10/2008, Stuttgart, 10. Juni 2008

Verkehrsclub fordert mehr statt weniger Zugverbindungen

Am kommenden Sonntag, 15. Juni, stellt die Deutsche Bahn AG auf den Sommer­fahr­plan um. Verbunden ist dies mit einer Kürzung von Fern­verkehrs­verbindungen an Freitagen, Samstagen und Sonntagen im Früh- und Spätverkehr. Darauf weist der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg e.V. (VCD) hin. "Trotz steigender Benzinpreise kürzt die DB Zug­leistungen im Fernverkehr, anstatt Autofahrern attraktive Angebote zum Um­stieg auf die Bahn zu bieten", beklagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. Die Kürzungen betreffen besonders die Relation Stuttgart - Karlsruhe, die ja Teil der "Magistrale für Europa" ist. Während vor 10 Jahren täglich stündlich in beiden Richtungen von 6 bis 22 Uhr ein Angebot im Fernverkehr bestand, fährt nun sonntags der erste schnelle Zug von Stuttgart nach Karlsruhe erst um 8:54 Uhr. Auch montags bis samstags bestehen inzwischen Lücken im Taktfahrplan.

Begründet wird die Kürzung mit der geringen Auslastung der Züge am Wochenende: Dieses Argument lässt der VCD nicht gelten: "Im ersten Quartal 2008 sind gerade am Wochenende die Fahrleistungen auf den Autobahnen in Baden-Württemberg um 3,7% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen - dies zeigt, dass die Nachfrage eigentlich da ist, dass es nur der Fern­verkehr der DB mit seinem Tarif- und Fahrplanangebot nicht schafft, davon zu profitieren", kritisiert Matthias Lieb. Seit 1998 hat der Fern­verkehr der DB sein Angebot um 11% reduziert und dadurch bundesweit 20% der Fahrgäste verloren. Viele Städte in Baden-Wüttemberg haben inzwischen ihre Fernverkehrsverbindung ganz verloren oder haben deutlich weniger Fern­verkehrs­halte (vgl. Tabelle ).

Angesichts der geplanten Teilprivatisierung fordert der VCD einen klaren Leistungs­auftrag des Bundes an die Bahn entsprechend der grundgesetzlichen Ver­pflich­tung nach Art 87e (4). Dies ist in der Schweiz mit Erfolg umgesetzt: Anders als in Deutsch­land steigen dort jährlich die Fahrplanangebote, die Fahrgastzahlen und die Gewinne der SBB im Personenverkehr. Damit profitieren dort alle Bürger von einer attraktiven Bahn. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wird in der Schweiz der Früh- und Spätverkehr erheblich ausgeweitet, da man sich davon eine weitere Steigerung der Fahrgastzahlen verspricht - die DB will zum gleichen Zeitpunkt das Angebot weiter kürzen.

Der VCD fordert deshalb von der DB eine Umkehr in der Geschäftspolitik: "Langfristig erfolgreich ist nicht die Schrumpfbahn, wie sie derzeit geplant wird, sondern eine angebots­orientierte Fahrplangestaltung mit klaren Takten und attraktiven Tarifen", erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.

Hintergrundinformationen

Vergleichswerte Autobahn:

Vergleichswerte Schweiz:

Vergleich Städteverbindungen 1998/2008: fernverkehr_bw_vgl_1998_2008_staedtevgl.pdf


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