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Mehr Straßen helfen nicht gegen den Verkehrsinfarkt

Presseinformation Nr. 13/2008, Stuttgart, 17. Juli 2008

Verkehrsclub kritisiert Forderung von Landeschef Oettinger nach zusätzlichen Investitionen für den Straßenbau

Mit einem offenen Brief an Ministerpräsident Günther H. Oettinger kritisierte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) dessen wiederholte Forderungen nach mehr Bundesmitteln für den Straßenbau. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ent­wicklungen beim Flächenverbrauch, der zwischenzeitlich um 9,6 % auf täglich 10,3 Hektar angestiegen ist, sei mit noch mehr Straßenbau das Regierungsziel "Netto-Null" beim Flächenverbrauch auch in den kommenden Jahren nicht zu erreichen. Der VCD appelliert an den Ministerpräsidenten, zu seiner Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern zu stehen und endlich eine Ressourcen schonende, nach­haltige Verkehrspolitik umzusetzen, die auch den Heraus­forderungen des Umwelt- und Klimaschutzes gerecht wird.

Nach der neuesten Studie des Umweltministeriums Baden-Württem­berg stieg der Flächenverbrauch im Verkehrsbereich im Vergleich zum Vorjahreswert um 42,9 % an. "Angesichts dieser alarmieren­den Zahlen verwundert es doch sehr, dass Minister­präsident Oettinger sich weiterhin für mehr Investitionen im Straßenbau aus­spricht, und sogar der Bundeskanzlerin empfiehlt, mehr Straßen und weniger Schulen zu besuchen", erklärte Matthias Lieb, Landes­vorsitzender des VCD, verständnislos. Fraglich ist nach Ansicht des VCD ebenfalls, wie sich der beständige Ruf nach neuen Straßen mit den Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes vereinbaren lasse und wer die Kosten für das explodierende Straßen­verkehrs­netz bei rückläufigen Be­völkerungs­zahlen zukünftig tragen solle.

"Wer vordringlich auf den Straßenbau als Allheilmittel gegen das stetig wachsende Verkehrsaufkommen setzt, provoziert nur noch mehr Verkehr", erläuterte Lieb, "vielmehr ist es endlich an der Zeit, dass die Landesregierung durch eine intelligente Ver­kehrs­planung weiteren Verkehr vermeidet sowie die verschiedenen Transportmittel optimal miteinander verknüpft. Aus ökologischer Sicht muss hier die Schiene Vorrang vor der Straße haben."

Offene Brief an Ministerpräsident Günther H. Oettinger


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