Presseinformation Nr. 23/2008, Stuttgart, 13. November 2008

Bedarf bei über 40 Bahnstationen in Baden-Württemberg - Land und Bahn gefordert

Modernisierungsprogramm für attraktive, barrierefreie Bahnhöfe im Land muss rasch realisiert werden

Die Deutsche Bahn (DB) AG hat kürzlich mitgeteilt, Bahnhöfe im Filstal nun doch nicht modernisieren zu wollen. Aber nicht nur die Bahnhöfe im Filstal wären dringend zu modernisieren - in ganz Baden-Württemberg gäbe es Bahnstationen, die rasch saniert werden müssten, kritisiert der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. die Untätigkeit der bundeseigenen Bahn AG. Die Landesregierung verhandle deshalb schon seit Jahren mit der DB über ein Modernisierungspaket - bisher sei aber immer noch keine Umsetzung in Sicht, beklagt der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb.

"Gerade für mobilitätsbehinderte Menschen oder Reisende mit viel Gepäck oder mit Kinderwagen sind die nicht barrierefreien Bahn­höfe ein echtes Ärgernis und Grund dafür, nicht Bahn zu fahren", erklärt Lieb, "viele benutzen deshalb lieber ein Taxi oder den Privatwagen. Hier muss die DB mit Mo­der­ni­sie­rungs­maßnahmen, die längst überfällig sind, dringend Abhilfe schaffen."

Bereits vor einem Jahr ergab eine landesweite Untersuchung des VCD, dass mehr als vierzig wichtige Bahnhöfe, wie beispielsweise Pforzheim, Heilbronn und Tübingen, noch immer nicht behindertengerecht ausgestattet sind. Für den Umbau dieser rund 40 wichtigsten Bahnstationen in Baden-Württemberg seien laut Schätzung des VCD rund 300 Millionen Euro notwendig -- darüber hinaus besteht auch bei einer Vielzahl kleinerer Bahnhöfe noch großer Sanierungsbedarf.

Lieb appelliert an die politisch Verantwortlichen bei Bahn und Land: "Anstatt viele Milliarden Euro mit dem geplanten Tunnelprojekt Stuttgart 21 buchstäblich zu vergraben, könnte die Deutsche Bahn mit vergleichsweise geringen Investitionen landesweit die Bahnhöfe kundenfreundlich und barrierefrei ausbauen. Maßnahmen, die den Fahrgästen direkt zu Gute kommen. Damit können weitere Fahrgäste gewonnen und der umweltfreundliche Schienenverkehr in den Regionen gestärkt werden."

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