Presseinformation Nr. 26/2008, Stuttgart, 12. Dezember 2008

Trotz einzelner Verbesserungen leiden viele Pendler unter überfüllten Zügen und schlechten Verbindungen

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. begrüßt zwar, dass der ab Sonntag gültige neue Bahn­fahrplan Berufspendlern im Fern­verkehr zusätzliche Zug­ver­bindungen biete und sich auch das Reiseangebot nach Österreich verbessere. VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb: "Allerdings be­ste­hen im Nahverkehr nach den Fahrplanstreichungen der Landes­regierung weiterhin große Mängel, so zum Beispiel auf der Franken­bahn Heilbronn -- Würzburg."

Gleichzeitig führten die steigenden Fahrgastzahlen inzwischen auf vielen Strecken zu überfüllten Zügen, so Lieb weiter. "Die an­ge­kün­dig­ten Notmaßnahmen der Deut­schen Bahn (DB), bei­spiels­weise zusätzliche Wagen in einzelnen Zügen einsetzen zu wollen, sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein", empört sich der VCD-Vorsitzende, "denn sie beheben die Probleme auf diesen Strecken nicht dauerhaft."

Lieb appelliert an die Verantwortlichen: "Hier ist die Landes­regierung als Auf­gaben­träger für den Nahverkehr auf der Schiene gefordert, durch die Bestellung zusätzlicher Zugverbindungen die Mobilität in Baden-Württemberg für Berufs­pendler sicherzustellen. Anstatt mit einem Konjunkturpaket neue Straßen zu bauen, sollte dem klima­freundlichen Bahnverkehr endlich Vorrang eingeräumt werden."

Der VCD fordert die DB außerdem auf, die Fahrpreiserhöhungen von rund 3,9% in der 2. Klasse und 5,2% in der 1. Klasse zu­rück­zu­nehmen, da seit Sommer die Energiekosten für die Bahn stark ge­sunken seien und dank hoher Nachfrage die DB hohe Gewinne erwirtschafte. Angesichts der weiteren Probleme und Ver­spätungen im ICE-Verkehr auf der Gäubahn und auf anderen Strecken seien die Preis­erhöhungen völlig unangemessen, erklärt Lieb. Vielmehr sollte sich die DB nach Ansicht des Verkehrsclubs wieder stärker auf die Bedürfnisse der Fahrgäste als nur um deren Geld­beutel kümmern.

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Verlierer beim Fahrplanwechsel