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Vernunft siegt über tarifliche Kleinstaaterei

Presseinformation Nr. 14/2008, Stuttgart, 30. Juli 2008

Verkehrsclub erfreut über die Beseitigung der Tariflücke zwischen Bempflingen und Metzingen

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. begrüßt den Beschluss der Gremien von VVS und Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo), die für Fahrgäste unzumutbare tarifliche Kleinstaaterei auf der Strecke zwischen Bempflingen -- Metzingen endlich zu beseitigen. VVS und naldo kooperieren nun im Interesse der Fahrgäste -- die Tariflücke zwischen Bempflingen und Metzingen soll sich ab dem 1. Januar 2009 schließen. Dann bräuchten Fahrgäste auf der Bahnlinie Stuttgart -- Plochingen -- Tübingen lediglich zwei statt drei Fahrkarten. Ein Ergebnis, das nach Ansicht des VCD auch seiner langjährigen Kritik an den starren Verbundgrenzen zuzuschreiben sei. "Das Beispiel Bempflingen zeigt, dass Kooperationen im Interesse des Fahrgastes möglich sind -- deshalb bleiben die 23 Verbünde in Baden-Württemberg aufgefordert, weitere Vereinfachungen im verbundüberschreitenden Verkehr umzusetzen. Rund um Stuttgart bedeutet dies die rasche Einführung des Metropoltickets", erklärte VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.

Der VCD hatte in seinem letzten Verbundbericht die Vielzahl kleiner Verbünde in Baden-Württemberg kritisiert, die oftmals an den Grenzen nicht zusammenarbeiten. Inzwischen kann der VCD bei vielen Verbünden eine erfreuliche Zunahme an Kooperationsbereitschaft mit den Nachbarverbünden erkennen: "Insbesondere der Verkehrsverbund naldo rund um Tübingen und Reutlingen hat die VCD-Kritik ernst genommen und nunmehr ein Konzept zur Schließung der Verbundlücken an seinen Grenzen aufgelegt, welches nun schrittweise umgesetzt wird", begrüßte der Vorsitzende des VCD die Anstrengungen des naldo.

Doch bei insgesamt 23 Verkehrsverbünden oder Tarifkooperationen in Baden-Württemberg besteht nach wie vor das Problem, dass viele Fahrgäste mehr als eine Fahrkarte benötigen, um ans Ziel zu gelangen. Während dies für Berufspendler, die nur einmal im Monat oder einmal im Jahr eine neue Fahrkarte benötigen, relativ unproblematisch ist, stellt ein mehrfacher Fahrkartenerwerb bei einer Fahrt für Gelegenheitsfahrgäste nach wie vor ein großes Hemmnis dar. In der Metropolregion Stuttgart benötigt heute ein Fahrgast vom Blühenden Barock in Ludwigsburg zum Kloster Maulbronn entweder zwei Fahrscheine und muss am "Grenzbahnhof" Vaihingen/Enz die Fahrt zum Erwerb der zweiten Fahrkarte unterbrechen oder er muss sogar drei Fahrscheine kaufen, um die Verbundgrenze bei Vaihingen/Enz ohne Aussteigen zu überwinden.

Ganz anders hingegen in der Region Karlsruhe: Dort ermöglicht die 24 Stunden gültige Fahrkarte "RegioX" unbegrenzte Fahrten nicht nur im Karlsruher Verkehrsverbund KVV, sondern auch in den drei benachbarten Verbünden von Calw, Freudenstadt und Pforzheim-Enzkreis. Darüber hinaus gilt der Fahrschein noch auf weiteren angrenzenden Strecken.

Ein Metropolticket für die Metropolregion Stuttgart zu den Konditionen der Karlsruher RegioX-Karte (1 Person 12,50 EUR, bis zu 5 Personen 19,50 EUR) könnte somit auch die bestehenden Probleme für Gelegenheitsnutzer bei Fahrten zwischen den Verbünden in der Metropolregion Stuttgart lösen.

"Nachdem der VVS jetzt auch einer Lösung bei Bempflingen zugestimmt hat und der so genannte ,Schienenaußenstreckenvertrag' zwischen DB und Verband Region Stuttgart ins Wanken gerät, ist die Zeit reif für ein ,Metropolticket'", erläuterte Matthias Lieb, Landesvorsitzender des VCD.

Bisher sei aufgrund des "Schienenaußenstreckenvertrages" mit hohen Kosten zu rechnen gewesen - aus Sicht des VCD sei nun aber die Bahn frei für zielorientierte Verhandlungen zwischen dem VVS, dem VRS und seinen Nachbarverbünden. "Weitere Verzögerungen können die Fahrgäste nicht verstehen", erklärte der VCD-Vorsitzende.


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