Neubaustrecke Ulm-Stuttgart am Sankt-Nimmerleins-Tag fertig
Presseinformation Nr. 4/2013, Stuttgart, 26. Februar 2013
Bahn will Neubaustrecke nach Ulm erst am Sankt-Nimmerleins-Tag in Betrieb nehmen
Koppelung der NBS an Stuttgart 21 führt zu langjährigen Verzögerungen
Der ökologische Verkehrsclub VCD wendet sich entschieden gegen die Äußerungen des DB-Projektsprechers Wolfgang Dietrich in seiner heutigen Pressemeldung, wonach die Neubaustrecke (NBS) Wendlingen – Ulm nur zeitgleich mit Stuttgart 21 gehen könne: „Fast täglich wird der offizielle Inbetriebnahmezeitpunkt von Stuttgart 21 um ein Jahr in die Zukunft verschoben –war ursprünglich 2004 anvisiert, wird jetzt ein Datum zwischen 2022 und 2025 genannt“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.
„DB-Projektleiter Penn hat erst kürzlich erklärt, dass man dann halt bei der Neubaustrecke etwas langsamer bauen werde, um zeitgleich fertig zu werden“, zitiert Matthias Lieb sinngemäß die Aussage des DB-Verantwortlichen und ergänzt: Lege man die Untrennbarkeit von NBS und Tiefbahnhof – wie von DB-Projektsprecher Dietrich explizit betont – zugrunde, könnten die Pendler aus Ulm bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag auf die zugesagte schnelle Verbindung nach Stuttgart warten.
Gerade angesichts der ungeklärten Risiken und der ungeklärten Finanzierung bei Stuttgart 21 mache aus VCD-Sicht eine Koppelung beider Projekte keinen Sinn mehr. Der VCD habe in seiner Studie nachgewiesen, dass eine Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm auch unabhängig von Stuttgart 21 sinnvoll ist. Selbst die DB habe bereits im Jahr 1997 diese Anbindung untersucht und für umsetzbar gehalten, betont Matthias Lieb.
Weiter weist der VCD darauf hin, dass der Bund für die Anbindung der Strecke Wendlingen – Ulm an den Bahnknoten Stuttgart einen Betrag von 563,8 Millionen Euro reserviert hat, der grundsätzlich für jede Variante zur Verfügung steht und nicht auf Stuttgart 21 begrenzt ist.
Bis zur Umsetzung einer Lösung steht die NBS zwischen Wendlingen und Ulm mit einem attraktiven Angebot von drei Zugpaaren pro Richtung (plus 50 Prozent gegenüber heute) zur Verfügung und bringt für die Fahrgäste einen spürbaren Nutzen, erklärt VCD-Bahnexperte Matthias Lieb und ergänzt. „Diese Ausweitung des Angebotes um 50 Prozent bedeutet nur einen zusätzlichen Zug pro Stunde gegenüber heute und ist auch auf der heutigen Infrastruktur fahrbar.“
Die VCD-Studie „Ohne Stuttgart 21! – Ein Fahrplankonzept für die NBS Wendlingen – Ulm“ steht als pdf-Dokument (440 KB) zum Download bereit unter http://www.vcd-bw.de/presse/2013/03-2013/index.html
Weitere Informationen zu Stuttgart 21
Wollen Sie diese Pressemitteilung kommentieren? Im VCD-Blog haben Sie Gelegenheit dazu:



