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Substanzloser Bahngipfel

Presseinformation Nr. 14/2013, Stuttgart, 06. Juni 2013

Ankündigungen ohne Finanzierungsperspektive

Verbindliche Mittelzusagen des Bundes für andere Projekte fehlen

Vorwurf der Kannibalisierung durch Stuttgart 21 bleibt bestehen

Zum gestrigen Bahngipfel zwischen Bahnchef Grube und Minister­präsident Kretsch­mann erklärt der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD): „Die Aussagen von Bahnchef Grube, über acht Milliarden Euro in die baden-württembergische Schienen­infra­struktur investieren zu wollen, hören sich zwar gut an –jedoch be­inhalten diese Aussagen keinerlei finanzielle Substanz." Be­kannt­lich investiere die Deutsche Bahn (DB) AG nicht eigenes Geld in den Neu- und Ausbau von Bahnstrecken, sondern Mittel des Bundes, so der VCD.

Sowohl für den Ausbau der Gäubahn (Stuttgart –Zürich) als auch den der Südbahn (Ulm –Friedrichshafen –Lindau) gibt es noch keine Finanzierungs­vereinbarung mit dem Bund. Ebenso ist für die Rheintalbahn erst eine Milliarde Euro an Bundesmitteln bis 2020 zugesagt, obwohl je nach Prognose und Länge der geplanten Tunnelstrecken weitere vier bis sechs Milliarden Euro für die Fertigstellung dieses schon 1987 be­gon­nenen Projektes notwendig sind", kritisiert VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb die un­ver­bindlichen Beschlüsse. Die Rheintalbahn werde damit aus VCD-Sicht erst nach 2040 fertig gebaut sein.

Wie und wann die vertraglich der Schweiz zugesagte Fahr­zeit­ver­kürzung auf der Gäubahn von heute 3 Stunden auf 2 1/4 Stunden realisiert werden solle, dazu gebe es von Dr. Grube keine Antwort, beklagt Lieb. Insofern sei nach wie nicht belegt, dass das Groß­projekt Stuttgart – Ulm nicht doch die Masse der Mittel für Baden-Württem­berg binde und die anderen Projekte nur auf Bahngipfeln besprochen würden, rückt der VCD Aussagen von CDU-Chef Strobel zurecht. „Erst wenn der Bund tatsächlich durch den Abschluss von Finanzierungsvereinbarungen mit Fertigstellungs­terminen vor 2020 zu erkennen gibt, dass er gewillt ist, das Eisenbahnnetz in Baden-Württemberg zeitnah auszubauen, ist der Vorwurf der Kannibalisierung durch Stuttgart 21 widerlegt", so Matthias Lieb. Bislang spreche leider wenig für die Bereitschaft des Bundes, neben den Geldern für Stuttgart – Ulm erhebliche Finanz­mittel vor 2020 im Südwesten in die Eisenbahnen zu investieren, so der VCD.

Weitere Informationen zu Stuttgart 21


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