VCD begrüßt neues Fahrplankonzept für Gäubahn
Presseinformation Nr. 9/2013, Stuttgart, 28. März 2013
Neue Züge und einheitlicher Tarif steigern Nutzen für Fahrgäste
Mit der heute von der Deutschen Bahn (DB) AG und dem Land vorgestellten Neukonzeption des Fahrplans auf der Gäubahnstrecke, könne aus Sicht des ökologischen Verkehrsclubs (VCD) der vor drei Jahren in Gang gesetzte Teufelskreis unterbrochen und wieder eine attraktive Perspektive für die Gäubahn angeboten werden.
„Eine für die Fahrgäste der Gäubahn besonders erfreuliche Errungenschaft ist, dass der Nahverkehrstarif zukünftig auch im IC anerkannt wird. Damit können sie zukünftig de facto doppelt so viele günstige Verbindungen nutzen im Vergleich zu heute, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb, der schon seit mehreren Jahren für eine Neukonzeption auf der Gäubahn geworben hatte.
Matthias Lieb: „Schließlich sind neue Züge, zuverlässige Verbindungen, attraktive Fahrpreise und gute Anschlüsse für alle Anrainer der Gäubahnstrecke von Vorteil. Und für die Bahnkunden bedeuten die Verbesserungen des neuen Fahrplankonzeptes einen echten Zugewinn gegenüber dem Status Quo.“
Seit drei Jahren dürfen Züge auf der Gäubahnstrecke nur noch ohne Neigetechnikeinsatz fahren, Fahrgäste verpassen seither wichtige Anschlüsse in Stuttgart, erklärt der VCD. Dadurch seien die Nutzerzahlen zurückgegangen, worauf die Deutsche Bahn mit Zugstreichungen reagierte, weitere Kunden blieben aus, eine seither anhaltende Negativspirale kam in Gang.
Angesichts der Bedeutung der Gäubahn für den Radtourismus an der Donau und am Bodensee müsse die Radmitnahme unkompliziert und ausreichend dimensioniert sein, fordert der VCD: „Eine Radmitnahme nur mit Reservierung und nur mit wenigen Stellplätzen ist nicht akzeptabel“, erklärt Matthias Lieb und fordert mehr Mehrzweckabteile in den Doppelstockwagen.
Bei aller Begeisterung für das neue Fahrplankonzept dürfe aus VCD-Sicht ebenso das leibliche Wohl der Reisenden nicht vergessen werden. Deshalb sei sicherzustellen, dass sich die Bahnkunden in den neuen IC-Doppelstockzügen zukünftig auf ein qualitativ ansprechendes und zuverlässiges gastronomisches Angebot freuen könnten. Bei Fahrgästen besonders beliebt seien stationäre Bistro-Theken mit frischen Heiß- und gekühlten Kalt-Getränken anstelle eines Trolleys im Zug.
Der VCD stellt klar, dass die Freude über das neue Konzept zwar groß sei, dennoch dürfe der dringend notwendige Steckenausbau auf der Gäubahn nicht vernachlässigt werden: „Das Ziel einer Fahrzeit von 2 ¼ Stunden zwischen Stuttgart und Zürich wurde 1996 festgelegt, ohne dass man bis heute dem Ziel nähergekommen ist. Auch mit dem Neukonzept liegt die Fahrzeit wieder bei 3 Stunden“, erklärt Matthias Lieb. Deshalb seien aus VCD-Sicht Linienverbesserungen und neue Doppelspurinseln weiterhin unerlässlich.
Zu einer attraktiven Gäubahn gehöre auch, die Zu- und Umsteigesituationen an den Bahnhöfen entlang der Gäubahnstrecke zu optimieren, betont der VCD-Landesvorsitzende. Eine spezielle Gefahrensituation bestehe beispielsweise beim Bahnhof in Bondorf, wo Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen immer noch die Gleise überqueren müssten. Hier könnte eine Unterführung schnelle Abhilfe schaffen.
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