VCD begrüßt neue Ehrlichkeit bei S-Bahn Stuttgart
Presseinformation Nr. 21/2013, Stuttgart, 10. Oktober 2013
S-Bahn-Krisengipfel in Stuttgart
VCD begrüßt neue Ehrlichkeit bei der S-Bahn Stuttgart – längerfristige Probleme bleiben offen
Deutsche Bahn lehnt Entschädigung der S-Bahn-Fahrgäste bei Verspätung weiter ab
Die neue Ehrlichkeit der Beteiligten bei den Problemen der S-Bahn Stuttgart wird vom ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt. Der VCD hatte vor dem S-Bahn-Gipfel ein ‚15-Punkte-Gesundungsprogramm’ für die S-Bahn Stuttgart veröffentlicht und sieht sich nun in der Problemanalyse und ersten Lösungsschritten bestätigt.
VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: „Die zentrale Türschließung ist weltweit ein Merkmal erfolgreicher städtischer Schnellbahn-Systeme –es ist erfreulich, dass die Deutsche Bahn (DB) AG nun ihr Abfertigungssystem ändert und wieder auf erfolgreiche und bewährte Verfahren setzt.“ Auch die angekündigte Nachholung des Instandhaltungsrückstandes bei Stellwerken, Weichen und Signalen findet Zustimmung durch den VCD.
Die von dem DB-Vertreter attestierte ‚fehlende Erholungsfähigkeit’ des S-Bahn-Systems während der nachmittäglichen Spitzenzeit mit dem 2,5-Minuten-Takt bestätigt den VCD in seiner Forderung nach einer ‚Erholungspause’ – gerade die vom Verband Region Stuttgart beschlossene Erweiterung dieser Engpasszeiten wird nach VCD-Einschätzung zu weiteren Problemen führen.
Wenig erfreut zeigt sich der VCD, dass die Deutsche Bahn sich auch weiterhin weigert, Pendlern bei Verspätungen das Fahrgeld zurückzuerstatten. Dies wäre aus Sicht des VCD ein wichtiges Signal der Deutschen Bahn gegenüber ihren Fahrgästen, dass sie es mit ihren Zugeständnissen für mehr Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im S-Bahn-Verkehr ernst meint. Die Bahn vergibt damit eine Chance, das inzwischen stark beschädigte Vertrauen der S-Bahn-Kunden in die DB wieder herstellen, erklärt Matthias Lieb bedauernd.
Insgesamt zeigt sich nach dem S-Bahn-Gipfel aus VCD-Sicht, dass die langfristigen Probleme der S-Bahn erst noch zu lösen sind – dazu gehört auch eine schonungslose Analyse der Auswirkungen von Stuttgart 21 auf die S-Bahn. „Schon beim Stresstest zu Stuttgart 21 hatte der Auditor SMA gravierende Probleme für die S-Bahn aufgezeigt, die damals von DB und Politik verdrängt worden sind –nach dem S-Bahn-Gipfel ist es nun Zeit, mit neuer Ehrlichkeit auch diese Schwierigkeiten offen zu diskutieren, um für die S-Bahn negative Effekte durch Stuttgart 21 zu vermeiden.“
Weitere Informationen zu Stuttgart 21
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