Diskussionsforum Rückmeldung Sitemap Newsfeed des VCD-Landesverbandes Baden-Wuerttemberg.

Sie sind hier: VCD Landesverband Baden-Württemberg e.V.Presse2013Falsche Schienenprojekte

Das wenige Geld in falsche Schienenprojekte investiert

Presseinformation Nr. 23/2013, Stuttgart, 04. November 2013

VCD: Deutsche Bahn investiert das wenige Geld in die falschen Projekte

Engpassbeseitigung wichtiger als Prestigeprojekt Stuttgart 21

Grundsätzlich hat der ökologische Verkehrsclub VCD Verständnis für die Forderung von Bahnchef Dr. Grube, der mehr Geld vom Bund für Investitionen in das Eisen­bahn-Netz fordert. Denn tatsächlich werde in Deutschland seit Jahren nur noch sehr wenig in den Erhalt und Ausbau des Eisenbahnnetzes investiert, in Europa sei Deutsch­land fast Schlusslicht, während Österreich und die Schweiz, aber auch Großbritannien, Frankreich und Italien mehr Geld pro Ein­wohner für den Schienen­verkehr aufwenden, wie der VCD mit Hin­weis auf Studien der Allianz pro Schiene erklärt.

Doch die wenigen Mittel des Bundes und der Bahn werden auch noch in die falschen Projekte investiert –statt Engpassbeseitigung wird ein unsinniges Prestigeprojekt durch­gepeitscht“, kritisiert VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb die Investitionen der Deut­schen Bahn (DB) AG in Baden-Württemberg.

Dabei habe die Bedarfsplanüberprüfung des Bundes deutlich die Eng­pässe im Schienen­netz in Baden-Württemberg aufgezeigt – entlang des Rheins und auf der Gäubahn bestehen Engpässe, zwischen Stuttgart und Ulm hingegen nicht: „Der Ausbau der Rheintalbahn, des Bahnknotens Mannheim, der Gäubahn und die Südbahn-Elektrifizierung haben alle einen besseren Nutzen-Kosten-Faktor als das ‚Bahnprojekt Stuttgart –Ulm’, doch die Milliarden fließen nach Stuttgart, während auf den anderen Strecken nichts vorangeht“, beklagt Matthias Lieb. Dabei würde die rasche Behebung der Engpässe gerade auf der Rheintalachse zwischen Basel und Mannheim einen zehnfach höheren Nutzen als die Realisierung von Stuttgart – Ulm haben, erklärt der VCD mit Verweis auf die offiziellen Zahlen des Bundes.

Der VCD fordert deshalb eine Neuausrichtung der Investitionspolitik des Bundes und mehr Ehrlichkeit bei der DB: „Wer wie Dr. Grube vor der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 erklärt hat, dass Stuttgart 21 mitnichten den Ausbau der anderen Bahnstrecken ver­hindere und nun erklärt, dass kein Geld mehr da ist, kann ent­weder nicht rechnen oder hat bewusst die Bevölkerung ge­täuscht.

Unabhängige Eisenbahnexperten hätten schon seit Jahren immer wieder auf die fehlenden Finanzmittel und die Folgen der falschen Investitionspolitik des Bundes und der DB hingewiesen, erklärt der VCD. Nun räche sich die Konzentration auf wenige Neubaustrecken und die flächenhafte Vernachlässigung der Infrastruktur.

Wäre Dr. Grube wie die Pendler täglich in den Eisenbahnzügen seines Unternehmens unterwegs, hätte er schon längst bemerkt, wie sich Weichen-, Signal- und Stell­werks­ausfälle immer stärker auf die Pünktlichkeit der Züge auswirken“ erklärt Matthias Lieb. Gerade die S-Bahn Stuttgart sei derzeit fast täglich von Ausfällen betroffen, moniert der VCD.

Weitere Informationen zu Stuttgart 21


Wollen Sie diese Pressemitteilung kommentieren? Im VCD-Blog haben Sie Gelegenheit dazu: