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Kein Landesgeld für Flughafenbahnhof

Presseinformation Nr. 7/2013, Stuttgart, 18. März 2013

Nutzen nicht nachgewiesen – Vorgehen der Bahn nicht akzeptabel

Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert die Landesregierung auf, kein zusätzliches Geld für einen veränderten Flughafenbahnhof auf den Fildern einzusetzen. „Die Pro­jekt­befürworter haben schon längst jegliches Gespür für Geld verloren“, beklagt VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb und verweist auf die Kosten des Filder­abschnitts mit dem Flughafenbahnhof in Höhe von 760 Millionen Euro im Vergleich zum Ausbau des Bahnhofs Stuttgart-Vaihingen um einen weiteren Bahn­steig für drei Millionen Euro.

Wie die Projektbefürworter einen 250fachen Nutzen des Bahnhofs an der Flughafen­straße im Vergleich zur sofort realisierbaren Va­ri­ante Bahnhof Vaihingen nachweisen wollen, ist völlig unklar“, erklärt Matthias Lieb. Dies sei nur dadurch zu begründen, dass bei Stuttgart 21 schon lange nicht mehr der gesunde Menschen­verstand, son­dern nur noch Prestigedenken die Entscheidungen bestimme, beklagt Matthias Lieb.

In bekannter Manier versuche die Deutsche Bahn (DB) erneut von ihrem eigenen Versagen abzulenken, indem sie den Projektpartnern ein Ultimatum stelle und mit der Umsetzung der Antragstrasse drohe, obwohl diese bisher weder genehmigt noch die Kosten geklärt seien, kritisiert der VCD-Landesvorsitzende das Vorgehen der DB. Auch die Flughafen-Plus-Variante sei betrieblich pro­ble­matisch und recht­fertige nicht die zusätzlich von der DB an­geführten 224 Euro an Kosten, erklärt Matthias Lieb. Wie diese Mehr­kosten zustande kommen und ob der Nutzen tat­säch­lich die Umsetzung dieser Variante rechtfertige, sei bislang ungeklärt, moniert der VCD.

Der Verkehrsclub fordert deshalb die politisch Verantwortlichen auf, Stuttgart 21 ohne Wenn und Aber wie alle anderen Projekte des Fern- und Nahverkehrs zu be­handeln: „Wer Steuermittel für Infra­struktur wolle, müsse den volkswirtschaftlichen Nutzen mit einer nachvollziehbaren Berechnung belegen –daran fehlt es bei der Flug­hafen­straßenvariante, also könne es auch keine Steuer­gelder dafür geben“, so Matthias Lieb.

Deshalb dürfe ohne Vorlage einer Nutzen-Kosten-Untersuchung, die für die Mehr­kosten einen entsprechenden höheren Mehrnutzen im Ver­gleich zur Antrag­strasse aufzeige, die Flughafenstraße-Variante nicht weiterverfolgt werden, fordert der VCD – dies gebiete schon das Haushaltsrecht und die Vielzahl von anderen Projekten in Ba­den-Württemberg, so zum Beispiel der zweigleisige Ausbau der Gäu­bahn, die ge­plan­te S-Bahn Donau-Iller rund um Ulm, die geplante Regionalstadtbahn Neckar-Alb sowie der geplante Ausbau der S-Bahn Rhein-Neckar und der Breisgau-S-Bahn.

Einen klaren Nutzen mit vielen Vorteilen hätte hingegen der Bau eines Regional­bahn­steigs Stuttgart-Vaihingen samt Halt der Gäu­bahn­züge, was für vergleichs­weise wenig Geld sofort umgesetzt werden könnte, erklärt der VCD. So würde sich neben der besseren Erschließung von Stuttgart-Vaihingen vor allem auch der Umstieg von der Gäubahn Richtung Flughafen verbessern. Fahr­zeit­ver­kür­zungen gäbe es zudem in Richtung Innenstadt im Beruf­verkehr, da die Pendler erst in Vaihingen auf die we­ni­ger belasteten Verdichter-S-Bahnen umsteigen müssten, anstatt bereits in Herren­berg zu wechseln.

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