Diskussionsforum Rückmeldung Sitemap Newsfeed des VCD-Landesverbandes Baden-Wuerttemberg.

Sie sind hier: VCD Landesverband Baden-Württemberg e.V.Presse2005Ferienfahrplan

Verkehrsclub: Das Kleingedruckte im Fahrplan beachten!

Presseinformation Nr. 23/05, Stuttgart, 27. Juli 2005

VCD warnt vor Überraschungen im Ferienfahrplan

Verkehrsclub: Das Kleingedruckte im Fahrplan beachten!

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert alle Bahnpendler dazu auf, den aktuellen Ferienfahrplan genau zu studieren, an statt sich auf die gewohnten Verbindungen zu verlassen. Ansonsten könne es in Folge der von der Landesregierung im letzten Herbst beschlossenen Zugstreichungen während der Sommerferien zu bösen Überraschungen kommen. Die Informationen zum Ferienfahrplan seien häufig in kleinen Fußnoten im Fahrplan versteckt.

VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: "Als Faustformel gilt: Zusätzliche Pendlerzüge außerhalb des Taktfahrplanes entfallen. Auf Strecken mit 30-Minuten-Takt verkehren die Züge zwischen 8 Uhr und 15 Uhr meist nur stündlich. Das heißt: Jeder zweite Zug entfällt. Grund ist das Controlling-Verfahren des Landes Baden-Württemberg, das zu Streichungen von rund 1,1 Millionen Zugkilometern jährlich führt."

Begründet wurden die Zugstreichungen durch die 'allgemeine Erfahrung, dass in den Ferien weniger Fahrgäste unterwegs seien'. Tatsächlich ergaben Zählungen, dass manche dieser Züge auch in den Ferien mehrere hundert Fahrgäste hatten. Insofern sei zu begrüßen, dass in diesen Sommerferien - im Gegensatz zu den letzten Winterferien - die Streichung mehrerer Sprinterzüge wieder zurückgenommen wurde. VCD-Vorsitzender Matthias Lieb sagte: "Wir freuen uns sehr, dass die Sprinterzüge von Lauda, Crailsheim, Heilbronn und Pforzheim nach Stuttgart in diesem Sommerferienfahrplan wieder auftauchen. Denn selbstverständlich gibt es auch in den Sommerferien eine große Anzahl an Bahnpendlern - wer hat schon sechs Wochen Urlaub? Wir freuen uns auch ganz besonders, dass in diesem Fall die Anregungen der Landkreise und nicht zuletzt des VCD auf offene Ohren gestoßen sind."

Allerdings sei die Beibehaltung der Sprinterzüge im Sommer mit der ganzjährigen Streichung von Zügen an Wochenenden und Tagesrandlagen sehr teuer erkauft. Da das Land auf dem Einsparvolumen bestand, mussten andere Züge aus dem Fahrplan genommen werden. "Die gefundene Lösung trifft insgesamt weniger Fahrgäste als die Streichung von Pendlerzügen und ist somit weniger schädlich als die ursprünglichen Pläne", so VCD-Vorsitzender Matthias Lieb. Der VCD bedauert aber, dass die Landesregierung die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt habe. Angesichts steigender Benzinpreise und der Feinstaubdiskussion sei die Streichung von Zugverbindungen der falsche Weg. Nur mit Hilfe eines Ausbaus des ÖPNV könne der Verkehr der Zukunft umwelt- und sozialverträglich bewältigt werden.