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Presseinformation Nr. 08/05 vom 23. März 2005

Offener Brief an DB-Chef Hartmut Mehdorn

Umweltverbände: Stuttgart 21 stößt auf breite Ablehnung

BUND, LNV, NABU, NaturFreunde, Pro Bahn und VCD dringen auf Beibehaltung und Modernisierung des Kopfbahnhofes

In einem offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, haben die großen Umweltverbände des Landes ihre Kritik am Prestigeobjekt Stuttgart 21 verstärkt. Gleichzeitig wollen die Umweltverbände mit dem Brief deutlich machen, dass es eine breite, gesellschaftliche Ablehnung des geplanten Tunnelbahnhofes gibt. Bahnchef Mehdorn hatte in einer Pressemitteilung vom 11. März den Eindruck erweckt, es gäbe nur noch vereinzelt kritische Äußerungen.

Auch Hartmut Mehdorns Bemerkung, eine Beibehaltung des Kopfbahnhofes in Stuttgart "stoße bei allen auf Kopfschütteln, die sich ernsthaft mit dem Bahnverkehr befassen", findet bei den Umweltverbänden kein Verständnis. Schließlich hätten sowohl die planende DB Projekt GmbH als auch das Eisenbahnbundesamt als planfeststellende Behörde mittlerweile bestätigt, dass ein modernisierter Kopfbahnhof mindestens so leistungsfähig ist wie der geplante Tunnelbahnhof. Und das mit deutlich geringeren Auswirkungen auf Eigentum, Denkmäler, Umwelt und Mineralquellen. Darüber hinaus sei die von den Umweltverbänden bevorzugte Alternative "Kopfbahnhof 21" nur etwa ein Fünftel so teuer wie der geplante Tunnelbahnhof.

Ein moderner Kofbahnhof ist nach Einschätzung der Umweltverbände kundenfreundlicher, weil er einfacheres Umsteigen und bessere Anschlüsse ermöglicht. Außerdem sei ein Tunnelbahnhof viel störanfälliger. Dass moderne Kopfbahnhöfe ein wichtiges Element sein können, zeige sich am Beispiel der Region Zürich, in der etwa doppelt so viele Menschen mit dem Zug fahren als in der vergleichbaren Region Stuttgart. Ein Fahrgastaufkommen wie in Zürich sei zwar äußerst wünschenswert, wäre mit einem achtgleisigen Tunnelbahnhof aber nicht zu bewältigen.

Nachdem alle anderen 21er-Projekte - inklusive Frankfurt 21 - schon lange wieder in den Schubladen der Planer verschwunden seien, sei es jetzt auch an der Zeit in Stuttgart der Realität ins Auge zu blicken. Nach Ansicht des BUND, des Landesnaturschutzverbandes, des NABU, der NaturFreunde Württemberg, des Fahrgastverbandes Pro Bahn und des VCD sollte die DB ihre Eigenmittel nur noch für wirklich wichtige Infrastrukturmaßnahmen einsetzen und Stuttgart 21 aufgeben.

Der komplette Briefwechsel

Herr Mehdorn antwortete inzwischen auf den offenen Brief. Anbei finden Sie die bisherie Korrespondenz.

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