VCD lobt Baden-Württemberg-Ticket für Singles
Presseinformation Nr. 31/2005, Stuttgart, 10. November 2005
Nachholbedarf bei Tarifen im verbundübergreifenden Nahverkehr
Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt die zum 1. November erfolgte Einführung des Baden-Württemberg-Tickets für Alleinreisende im öffentlichen Nahverkehr. Mit einem Preis von 17 Euro eigne sich das Single-Ticket hervorragend als Tageskarte für mittlere und längere Strecken. Das neue Angebot befreie die Verkehrsverbünde im Land aber nicht von ihrer Aufgabe, einfache und attraktive Tarife für verbundübergreifende Verkehre anzubieten. Bedauerlich sei des weiteren, dass das Ticket von Busunternehmern in einzelnen Landkreisen nicht anerkannt werde.
VCD-Vorsitzender Matthias Lieb sagte: "Das Baden-Württemberg-Ticket Single ist als Tageskarte für das ganze Land ein tolles und überfälliges Angebot, das es zum Beispiel in Bayern schon lange gibt. Mit einem Preis von 17 Euro ist es aber hauptsächlich für Fahrten zwischen drei und mehr Verbünden geeignet."
Wer aber vor 9 Uhr Bus und Bahn benutzen wolle, oder wer nur zwischen zwei Verkehrsverbünden reise, könne von dem neuen Angebot nicht profitieren. Der VCD fordert die Verkehrsverbünde im Land auf, auch für den "kleinen, grenzüberschreitenden Verkehr" einfache und attraktive Tarifangebote zu entwerfen. Als Vorbild könne die RegioX-Fahrkarte dienen, die gemeinsam von den Verbünden in Karlsruhe, Pforzheim, Calw und Freudenstadt angeboten werde. Die RegioX-Karte ermöglicht für 24 Stunden ab der Entwertung zum Preis von 11 Euro für Alleinreisende - oder 18 Euro für Kleingruppen bis fünf Personen - die Benutzung von Bus und Bahn in den beteiligten Verbünden.
Von einem richtigen Länderticket kann nach Ansicht des VCD erst dann gesprochen werden, wenn es im ganzen öffentlichen Nahverkehr gilt. Das Baden-Württemberg-Ticket Single werde aber von den Busunternehmen in den Landkreisen Calw, Ostalb und Göppingen nicht anerkannt, was für Nutzer des Tickets bei einer Fahrt in diese Landkreise zu einer bösen Überraschung führen könne.
VCD-Vorsitzender Matthias Lieb weiter: "Das Angebot von Bus und Bahn in Baden-Württemberg ist gut. Allerdings wird der Zugang zum ÖPNV für viele Menschen durch komplizierte Tarife und Strukturen erschwert. Ich bin überzeugt, dass mit einfachen und klaren Tarifangeboten noch sehr viel mehr Fahrgäste gewonnen werden können. Angesichts der hohen Spritpreise sind die Chancen für die Verkehrsverbünde so gut wie selten zuvor."
Weblinks
VCD-Links
- Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg
- VCD-Forum: Verkehrsverbünde
- VCD-Forum: Thread Baden-Württemberg-Ticket
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