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Freie Fahrt für Monstertrucks = Mehr Stau für alle

Presseinformation Nr. 22/2011, Stuttgart, 24. August 2011

"Monstertrucks haben auf deutschen Straßen nichts zu suchen“

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützt die Landesregierung in Baden-Württemberg in ihrem Bemühen, zusammen mit anderen Bundesländern den geplanten Feldversuch mit überlangen LKWs noch zu stoppen. VCD-Landes­vor­sitzender Matthias Lieb: "Monster­trucks haben auf deutschen Straßen nichts zu suchen.“ Die so genannten Gigaliner stellten nicht nur ein Sicherheitsrisiko für alle anderen Verkehrsteilnehmer dar. Sie belasteten die Straßen­infra­struktur über­durchschnittlich, so dass auf den Steuer­zahler teure Folgekosten durch Straßen­schäden und zwingende Umbau­maßnahmen zukämen. Zudem verschärften sie aufgrund des höheren Lade­volumens den Konkurrenzdruck auf die umwelt­freundliche Eisen­bahn, befürchtet Lieb.

Der VCD weist darauf hin, dass für die längeren Laster auch die Lichtsignalanlagen (Ampeln) umgerüstet werden müssten: Monster­trucks seien länger und benötigten somit auch mehr Zeit, um über die Kreuzung zu fahren. Die so genannte Räumzeit, bis für die andere Richtung die Ampel auf Grün gestellt werden könne, verlängere sich, gibt der VCD zu bedenken: „Innerhalb einer Ampelphase verlängert sich die Rot-Zeit - die Leistungsfähigkeit von Kreuzungen kann sich um bis zu 10%vermindern, kritisiert Matthias Lieb: „Weniger leistungsfähige Kreuzungen bedeuten aber längere Staus für die Autofahrer“. Für den VCD bedeute deshalb „Freie Fahrt für Monster­trucks = Mehr Stau für Alle“. "Die Behauptung, mit Gigalinern werde der LKW-Verkehr abnehmen, ist geradezu grotesk", so Matthias Lieb. Das Gegenteil sei der Fall, denn mit Monster­trucks werde es noch attraktiver, Güter auf der Straße statt auf der umweltfreundlichen Schiene zu befördern.

Für den VCD sei nicht nachvollziehbar, warum Bundesverkehrsminister Ramsauer diesen überflüssigen Feldversuch mit aller Gewalt durch­setzen wolle und sich gegen die Bundesländer stelle, die Gigaliner aus guten Gründen mehrheitlich ablehnen. Unternehmen, die bereits solche Fahrzeuge beschafft hätten, hätten dies auf eigenes Risiko getan. Nun solle die Allgemeinheit für diesen verkehrspolitischen Unsinn wieder einmal haften.

Während derzeit die Länge von Lkw auf 18,75 Meter begrenzt ist, soll sie für fünf Jahre auf 25,25 Meter steigen. Der VCD fordert stattdessen innovative und verkehrs­lenkende Maßnahmen, um den Lkw-Verkehr auf ein erträgliches Maß zurück­zuführen. Dazu zählen unter anderem eine einheitliche Lkw-Maut von 45 Cent/Kilometer sowie deren Gültigkeit für alle Straßen für alle LKW ab 3,5 Tonnen Gesamt­gewicht gemäß den EU-Regeln.


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