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Sie sind hier: VCD Landesverband Baden-Württemberg e.V.Presse2011Güterverkehr auf Abstellgleis

Deutschland droht beim internationalen Schienengüterverkehr das Abstellgleis

Presseinformation Nr. 38/2011, Stuttgart, 14. Dezember 2011

Logistikbranche kritisiert Engpässe in Schienenkorridoren

Finanzierung des Bundes vollkommen unzureichend / Rheintalbahn weiterhin Opfer von Straßenbau und Stuttgart 21

Die Rheintalbahn zwischen Offenburg und Basel ist der schlimmste Engpass für den zentralen Güterverkehrskorridor zwischen Rotterdam und Genua. Zu dieser Ein­schätzung kommen die vier international tätigen Logistikunternehmen DB Schenker Rail, TX Logistik, SBB Cargo und BLS Cargo bei der Präsentation ihrer Anforderungen an europäische Schienenkorridore am Montag in Berlin. Der öko­logische Verkehrs­club Deutschland (VCD) sieht sich durch deren Einschätzung erneut in seiner Kritik an der falschen Investitionspolitik des Bundes bestätigt.

Die im jetzt vorgestellten Investitionsrahmenplan des Bundesverkehrsministeriums bis 2015 für den Ausbau der Rheintalbahn zur Verfügung stehenden Mittel reichen nach Einschätzung des VCD nicht aus, um den europäischen Anforderungen an einen effizienten und modernen Güterverkehr auf der Schiene gerecht zu werden.

VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: „Der europäische Schienengüterverkehr ist ein enormer Wachstumsmarkt. Deutschland droht hier langfristig das Abstellgleis, weil sich der Bundesverkehrsminister weigert, für den dringend notwendigen Ausbau der Rhein­tal­bahn die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen."

Während unsere Nachbarn mit der Betuwelinie in Holland oder den Lötschberg- und Gotthardbasistunnels in der Schweiz in eine leistungsfähige Infrastruktur in­vestier­ten, gehe es in Deutschland mit dem viergleisigen Ausbau im Rheintal mangels Geld kaum voran. Matthias Lieb: „Der komplette Ausbau der Rheintalbahn kostet noch min­destens 4,5 Milliarden Euro. Wenn die Finanzierung im bisherigen Schnecken­tempo weiter­geht, dann ist eine Fertigstellung dieses Jahrhundertprojekts nicht absehbar.

Die im Entwurf für den Investitionsrahmenplan von 2011 bis 2015 vorgesehenen 957 Millionen Euro für den Rastätter Tunnel und den Ausbauabschnitt zwischen Buggingen und Augen reichen nach VCD-Einschätzung hinten und vorne nicht. Im nächsten Jahr wolle der Bund gar nur 20 Millionen Euro in die Rheintalbahn in­ves­tieren.

Hier rächt sich, dass die Investitionsschwerpunkte in den letzten Jahrzehnten nicht nach verkehrlichen Notwendigkeiten gesetzt wurden und der Bund weiterhin den Straßen­bau bevorzugt", so Matthias Lieb. Die Logistikbranche weise seit langem darauf hin, wo es im deutschen Schienennetz brenne. Jetzt sei es an Minister Ramsauer, diesen Anforderungen endlich Taten folgen zu lassen.

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