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Bodenseeregion leidet unter Stuttgart 21

Presseinformation Nr. 35/2011, Stuttgart, 23. November 2011

Internationale Bahnexperten fordern Ausbau und Elektrifizierung des Schienennetzes rund um den Bodensee

Lindau muss Inselbahnhof behalten

Im Rahmen einer internationalen Tagung am vergangenen Wochenende in Friedrichs­hafen beklagten Bahnexperten der ökologischen Verkehrsclubs aus Österreich (VCÖ), der Schweiz (VCS), Liechtenstein (VCL) und Deutschland (VCD) den mangel­haften Ausbau des Schienennetzes in den Regionen nördlich des Bodensees. Als sehr problematisch schätzen die Bahnexperten der Alpenländer die Fixierung der baden-württembergischen Verkehrspolitik auf Stuttgart 21 ein. Das viele Milliarden teure Projekt gefährde und verzögere den notwendigen Ausbau und die Elektrifizierung rund um den Bodensee. Klare Stellung bezogen die Teilnehmer der Tagung zum Lindauer Bahnhof. Die vorgeschlagene Kombination aus Kopfbahnhof auf der Insel und Durchgangsbahnhof in Lindau-Reutin sei die kunden­freundlichste Lösung.

Der baden-württembergische VCD-Vorsitzende Matthias Lieb sagte: „Während in der Schweiz 308 Euro und in Österreich 230 Euro pro Einwohner und Jahr in die Schiene in­vestiert werden, sind es in Deutschland nur 53 Euro. Nirgendwo ist das besser zu sehen als in der Bodensee-Region. In der Schweiz und Österreich wurde das Schienen­netz hervor­ragend ausgebaut und wird ständig erweitert und verbessert. Auf deutscher Seite schließt sich das schwäbische ‚Dieselloch’an, ein Schienennetz voller Engpässe und Ein­gleisig­keiten - vor allem ohne die für einen leistungsfähigen Personen- und Güter­verkehr notwendige Elektrifizierung.

Die Kernregion Bodensee sei sowohl mit ihren etwa zwei Millionen Einwohnern als auch in der Wirtschaftskraft mit der Region Stuttgart vergleichbar und benötige ein attraktives Schienennetz. Um rund um den Bodensee ein S-Bahn-System auf­zu­bauen und die internationalen Verbindungen Stuttgart - Innsbruck, Zürich - München und Basel – Ulm zu stärken, fordern VCÖ, VCS, VCL und VCD die baldige und gleich­zeitige Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der Hochrheinbahn von Basel zum Bodensee, der Bodenseegürtelbahn von Radolfzell nach Friedrichshafen sowie der Südbahn von Ulm über Friedrichshafen nach Lindau. Das hierfür notwendige Geld stehe aber nicht bereit, so lange für Stuttgart 21 Milliarden­beträge sowohl des Bundes als auch des Landes Baden-Württemberg verbaut würden. „Es ist offen­sicht­lich, dass der geplante Tiefbahnhof in Stuttgart die Entwicklung des Schienen­verkehrs rund um den Bodensee massiv behindert“, so Matthias Lieb.

Auch in der Diskussion um den Lindauer Bahnhof bezogen die Tagungsteilnehmer Stellung. Matthias Lieb:„Die Bahn muss dort präsent sein, wo die Fahrgäste hinwollen. Der Lindauer Bahnhof sollte auf der Insel bleiben und auf acht Gleise erweitert werden. Ein der Insel vorgelagerter Umstieg auf den Fernverkehr im Bahnhof Lindau-Reutin ist eine sinnvolle Ergänzung.

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