Diskussionsforum Rückmeldung Sitemap Newsfeed des VCD-Landesverbandes Baden-Wuerttemberg.

Sie sind hier: VCD Landesverband Baden-Württemberg e.V.Presse2014Zuverlässigkeit S-Bahn

VCD fordert höhere Zuverlässigkeit bei S-Bahn Stuttgart

Presseinformation Nr. 1/2014, Stuttgart, 14. Januar 2014

Einsatz der neuen S-Bahnen weiter störanfällig/ Information der Fahrgäste unzureichend

Anlässlich der morgigen Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Infrastruktur im Landtag beanstandet der ökologische Verkehrsclub VCD die anhaltende Un­zu­ver­lässig­keit beim S-Bahn-Verkehr Stutt­gart sowie die Untätigkeit der Deutschen Bahn (DB) AG.

Die aktuelle Pünktlichkeitsstatistik der S-Bahn Stuttgart zeigt auch drei Monate nach dem ‚S-Bahn-Gipfel’ keine Besserung, kritisiert VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: „Obwohl im letzten Som­mer die ‚Notbremse‘ gezogen und der Einsatz der neuen S-Bahn-Triebwagen ET 430 zunächst gestoppt wurde, liegt die Pünkt­lich­keit immer noch weit unter den vereinbarten Werten.

Die derzeit wieder im Einsatz befindlichen neuen S-Bahnen seien trotz ab­geschal­te­ter Trittstufe unpünktlich, beklagt Matthias Lieb: „Türstörungen führen regel­mäßig zu Verspätungen, die ins­besondere im Tunnel den gesamten Fahrplan durch­einander brin­gen, wie beispielsweise am vergangenen Freitag.

Matthias Lieb: Nicht im Griff habe die DB ebenso die fast schon regelmäßig jede Wo­che aufs Neue auftretenden Signalstörungen. Anstatt die Fahrgäste zügig über Grund und Dauer der Störung zu informieren, bleibe die Informationspolitik an den Bahnhöfen wie auch in den S-Bahnen selbst weiterhin völlig unzureichend.

Der VCD fordert die Deutsche Bahn deshalb auf, endlich das von ihr angekündigte Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Pünktlichkeit vorzustellen und zügig um­setzen.

Zwar seien seit Dezember die angekündigten ‚Reisendenlenker’ an der S-Bahn-Sta­tion Hauptbahnhof im Einsatz, die dort für eine Verkürzung der Aufenthaltszeiten bei­tragen sollen – dies sei jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, moniert der VCD. Denn nicht nur die neuen S-Bahnen seien schuld an den schlechten Werten. Die jahre­langen Versäumnisse bei der Instandhaltung von Gleisen, Weichen und Signalen seien ebenso für die Ausfälle verantwortlich.

Einen Anreiz, konkrete Probleme einer Linie zu beheben und An­schlüsse sicher­zustellen, stellt eine öffentliche, linienbezogene Pünkt­lich­keitsstatistik dar, erklärt der VCD-Landesvorsitzende. Leider weigere sich (siehe Landtagsdrucksache 15/4177) der Verband Region Stuttgart (VRS) als Aufgabenträger für die S-Bahn bis heute, eine solche Statistik zu veröffentlichen. „Die unter www.s-bahn-chaos.devon Ehrenamtlichen für jede S-Bahn-Linie ermittelte Pünkt­lich­keits­statistik zeigt aber, dass die Linien S1 bis S3 viel stärker von Störungen betroffen sind als die übrigen Linien. Da gleichzeitig auf diesen Linien rund zwei Drittel aller Fahrgäste unterwegs sind, stellt die Statistik der DB die Wirklichkeit verzerrt dar –eine nach der Zahl der betroffenen Fahrgästen gewichtete Darstellung ergibt folglich deutlich schlech­te­re Pünkt­lich­keits­werte“, erläutert Matthias Lieb.

Der VRS als Aufgabenträger und die DB als Betreiber der S-Bahnen und der Infra­struktur müssen endlich nachvollziehbar Maßnahmen ergreifen, um die Zuver­lässig­keit und Pünktlichkeit wieder herzustellen, fordert der VCD. Geduld und Verständnis der Fahr­gäste seien angesichts der regelmäßig auftretenden Störungen erschöpft.

Tabelle: Pünktlichkeitswerte S-Bahn-Stuttgart

Zielwert 2011 2012 2013
Pünktlichkeit 11 Monate
< 3 Min. verspätet 94,50% 90,60% 87,00% 86,22%
< 6 Min. verspätet 98,00% 97,90% 96,50% 95,90%
Pünktlichkeit Hauptverkehrszeit
< 3 Min. verspätet 91,50% 80,70% 75,30% noch nicht veröffentlicht
< 6 Min. verspätet 98,00% 95,80% 93,70% noch nicht veröffentlicht

Hintergrund:

VCD-15-Punkte-Programm zur Gesundung der Stuttgarter S-Bahn:

Offizielle Pünktlichkeitswerte S-Bahn Stuttgart im Überblick:

Info-Seite für S-Bahn-Fahrgäste mit Hinweisen zu aktuellen Störungen und inoffiziellen Pünktlichkeitsübersichten:

Landtagsdrucksache 15/4177:


Wollen Sie diese Pressemitteilung kommentieren? Im VCD-Blog haben Sie Gelegenheit dazu: