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VCD fordert zusätzliche Mittel aus Modernisierungsprogramm für Baden-Württemberg

Presseinformation Nr. 23/2014, Stuttgart, 13. November 2014

Bisheriger Sanierungsstau auch Ursache für unpünktlichen S-Bahn-Verkehr in Stuttgart

Angesichts der sich stetig verschlechternden Pünktlichkeitswerte im S-Bahn-Verkehr Stuttgart wie auch im landesweiten Regional­verkehr, kommt das vor kurzem zwi­schen Bund und Deutscher Bahn (DB) AG vereinbarte milliardenschwere Pro­gramm zur Modernisierung der Schieneninfrastruktur (LuFV II) wie gerufen, erklärt VCD- Lan­des­vorsitzender Matthias Lieb. Damit könne sich die DB nicht mehr auf fehlende Finanzmittel berufen, sondern müsse ihren voll­mun­digen Ver­sprechungen, marode Anlagen zügig sanieren zu wollen, end­lich Taten folgen lassen, fordert der VCD.

Dies bedeutet, dass der Bund als Eigentümer der Bahn dafür garantieren muss, dass die Mittel auch dorthin fließen, wo sie unter verkehrlichen Aspekten am dringendsten benötigt werden“, er­klärt der VCD-Landes­vorsitzende. „Und dies ist unter anderem beim S-Bahn-Verkehr Stuttgart der Fall, der das unverzichtbare Rück­grat des öffent­lichen Nahverkehrs in der Region darstellt.

Kritisch sieht der VCD allerdings die Finanzierung dieses Mo­der­nisierungs­pro­gramms. Der Verkehrsclub befürchtet, dass sich das Modell, die Bundesmittel über eine höhere Dividendenzahlung der Bahn zu refinanzieren, als Milchmädchen-Rechnung erweisen könn­te. „Denn mehr Dividende an den Bund, mehr Mittel für die Instand­haltung bei gleichzeitig hohen finanziellen Belastungen durch unwirtschaftliche Infrastrukturprojekte wie Stuttgart 21 - diese Rechnung kann nicht aufgehen und bereitet schon den Boden für das nächste Finanzloch bei der Deutschen Bahn“, gibt Matthias Lieb zu bedenken.

Als Folge dieses aus VCD-Sicht nicht wirklich durchdachten Fi­nan­zierungsmodells müsse auch Baden-Württemberg damit rechnen, dass zukünftig Trassen- und Stations­preise weiter weit oberhalb der Inflationsrate steigen werden und damit die Länder immer we­ni­ger Geld für Zugbestellungen zur Verfügung haben. Gleichzeitig er­wartet der Verkehrsclub, dass der Rendite-Druck im Fernverkehr weiter zunehmen wird und auf Nebenfernstrecken Intercity(IC)-Ver­bindungen auch im Hinblick auf den Fernbus-Wettbewerb aus­gedünnt werden könnten.

Letztendlich sei der Bund als Eigentümer der Bahn gefordert, aus­reichend Mittel für eine leistungsfähige Eisenbahn bereit zu­stellen. Dies sei mit der jetzt gefundenen Lösung immer noch nicht sicher­gestellt, kritisiert der VCD-Landesvorsitzende.

Hintergrund:

Mit dem von Bund und Bahn aufgelegten Modernisierungsprogramm sollen zwischen 2015 bis 2019 zusätzlich 28 Milliarden Euro in die Sanierung der Eisenbahn­infra­struktur fließen. In dieser Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV II) enthalten sind zudem zu­sätz­lich zwischen Bund und Bahn vereinbarte Qualitäts­kriterien.


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