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VCD Baden-Württemberg zum Fahrplanwechsel

Presseinformation Nr. 28/2014, Stuttgart, 11. Dezember 2014

Land springt für Bund bei gestrichenen IC-Verbindungen in die Bresche

landesweiter Stundentakt lässt weiter auf sich warten

Zum Fahrplanwechsel am kommenden Wochenende gibt es im Bahn­verkehr in Baden-Württemberg nach Ansicht des ökologischen Verkehrsclubs (VCD) durchaus Positives zu vermelden: „Im Fern­verkehr verdichtet die Deutsche Bahn (DB) AG die ICE-Ver­bindungen von Stuttgart über Mannheim, Frankfurt-Flughafen nach Düsseldorf, rund um die Landeshauptstadt weitet die S-Bahn Stutt­gart ihr Angebot aus, im Raum Heilbronn startet eine weitere Stufe der Stadtbahn Heilbronn“, stellt VCD-Landes­vor­sitzen­der Matthias Lieb mit Blick auf das neue Kursbuch fest.

Leider stünden diesen Verbesserungen erneut Kürzungen gegen­über, bemängelt Lieb: „Die DB verringert das Nachtzugangebot auch in Baden-Württemberg. So entfallen die Verbindungen nach Kopenhagen und Paris. Beim Fernverkehr verlieren der Schwarz­wald und der Bodensee eine direkte Intercity-Verbindung nach Hamburg. Um die Fahr­planlücke zu schließen, muss das Land für den Bund in die Bresche springen und zu­sätz­liche Züge zwischen Offenburg und Konstanz bestellen –Mittel, die an anderer Stelle fehlen.

Für dieses Dilemma der Landesregierung mit verantwortlich hält der Verkehrsclub den Bund, der bisher eine klare Finanzierungs­perspektive für den Nahverkehr vermissen lasse. Mit der Bahnreform habe dieser die Verantwortung für den Schienen­personen­nah­ver­kehr (SPNV) auf die Länder übertragen und zugesagt, diese mit ausreichenden Finanzmitteln zur Erfüllung dieser Aufgabe aus­zu­statten. Tatsächlich seien die Kosten, die die Deutsche Bahn für die Schienennutzung verlange, viel stärker gestiegen, so dass die Länder immer weniger Geld für die Bestellung von Zugleistungen zur Verfügung hätten, kritisiert der VCD-Landes­vorsitzende.

Gerade in Baden-Württemberg bemerke man sehr deutlich den Unterschied zwi­schen Anspruch und Wirklichkeit, so Lieb: „Die Landes­regierung war angetreten, den Nahverkehr auszubauen und wollte überall mindestens einen Stundentakt einführen. Damit soll­ten die Fahrgastzahlen in den nächsten Jahren verdoppelt werden. Faktisch werden Fahrplanänderungen derzeit aber nur ‚kilo­meter­neutral‘ durch Streichen schwach genutzter Ver­bindungen zu­gun­sten von Verbindungen mit Potential vor­ge­nom­men. So besteht bei der neu vergebenen Strecke Offenburg –Straßburg weiterhin ein 2-Stunden-Fahrplanloch zur Mittagszeit, so dass der versprochene Stundentakt auch hier weiter auf sich warten lässt.

Positiv sei aus VCD-Sicht, dass das Kursbuch Baden-Württemberg, das vom Land herausgegeben werde, wieder an den Bahnhöfen er­hältlich sei, während die DB ihre gedruckten Fahrplanmedien dras­tisch reduziere und die beliebten Hefte ‚Städte­verbindungen’ ein­gestellt habe, so Lieb.


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