VCD kritisiert Tiefstand bei Pünktlichkeitswerten S-Bahn Stuttgart
Presseinformation Nr. 13/2014, Stuttgart, 23. Juni 2014
S-Bahn Stuttgart: Pünktlichkeit noch immer auf Tiefstand
VCD fordert mehr Maßnahmen für eine pünktliche und zuverlässige S-Bahn
Eine weitere Verschlechterung der S-Bahn-Pünktlichkeit konstatiert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD). Über ein halbes Jahr nach dem so genannten S-Bahn-Gipfel beim Verband Region Stuttgart (VRS), dem Aufgabenträger für die S-Bahn in der Region, bei dem Maßnahmen für mehr Pünktlichkeit verabredet worden seien, beklagt der VCD aus den DB-Pünktlichkeitswerten ein weiteres Absinken gegenüber den Vorjahren: „Von März bis Mai liegen die aktuellen Pünktlichkeitswerte jeweils unter den Werten der Jahre 2012 und 2013 –und die waren schon schlechter als vertraglich zugesichert“, beschreibt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb die unbefriedigende Situation. Gerade auf der S-Bahn-Linie S1, die inzwischen fast vollständig mit den neuen Triebwagen befahren werde, sei die Pünktlichkeit ganz besonders tief im Keller.
Die S-Bahn-Linie S1 habe mit Abstand die höchsten Fahrgastzahlen und gleichzeitig die niedrigste Pünktlichkeitswerte, stellt Lieb fest – die Betroffenheit sei dort also am höchsten und der Verbesserungsbedarf deshalb vordringlich.
In der Hauptverkehrszeit seien ein Drittel aller S1-Züge mehr als drei Minuten verspätet – vertraglich vereinbart mit dem VRS sei aber eine Fehlerquote von nur 8,5 Prozent in der Hauptverkehrszeit, so der VCD. Das bedeutet, dass viermal so viele Züge unpünktlich sind als zulässig, beklagt Matthias Lieb und fordert vom Aufgabenträger und der DB Taten statt Worte: „Der VCD hat mit seinem 15-Punkte-Gesundungsprogamm für die S-Bahn Stuttgart im Herbst 2013 ein Maßnahmenpaket vorgelegt, das nun endlich umgesetzt werden sollte“, fordert Lieb. Zwar seien zwei der 15 Punkte inzwischen in Teilen realisiert, doch besonders beim wichtigen Regionalhalt in Stuttgart-Vaihingen zur Entlastung der stark verspäteten S1 würden weiterhin VRS und Stadt Stuttgart blockieren, kritisiert der VCD.
Der Bau eines zusätzlichen Bahnsteiges in Stuttgart-Vaihingen könne vergleichsweise rasch und auch mit – im Vergleich zu anderen Maßnahmen – wenig Geld realisiert werden, meint Lieb und beschreibt die Vorteile: „Fahrgäste südlich von Herrenberg mit Ziel Stuttgart-Vaihingen, Universität oder Innenstadt können bis Stuttgart-Vaihingen im Regionalexpress bleiben, in eine dort beginnende, leere S-Bahn umsteigen und sind somit fünf Minuten schneller am Ziel. Damit haben die S-Bahn-Fahrgäste zwischen Herrenberg und Stuttgart auf der stark nachgefragten Strecke auch mehr Sitzplätze zur Verfügung“.
Angesichts dieser Vorteile sei für den VCD unbegreiflich, dass VRS und Stadt Stuttgart nicht mit Nachdruck die Realisierung dieses Regionalbahnsteigs in Stuttgart-Vaihingen vorantreiben, sondern dies sogar eher noch blockieren würden.
Weitere Informationen unter http://www.vcd-bw.de sowie unter http://www.s-bahn-chaos.de
Quellen: Veröffentlichungen DB-Pünktlichkeitswerte 2012 – 2014 unter http://www.s-bahn-stuttgart.de/s_stuttgart/view/puenktlichkeitswerte.shtml sowie Auswertungen unter http://www.s-bahn-chaos.de.
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