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VCD fordert kostenlose Radmitnahme landesweit in allen Nahverkehrszügen

Presseinformation Nr. 2/2014, Stuttgart, 30. Januar 2014

Verkehrsclub kritisiert geplante Radfahrkarte als Rückschritt

Der ökologische Verkehrsclub VCD lehnt ein Interregio-Express(IRE)-Zusatzticket für den Radtransport auf der Verbindung zwischen Stuttgart und Geislingen ent­schieden ab – die kostenlose Radmitnahme muss auf dieser Strecke weiterhin in allen Zügen gewährleistet sein. Zumal der seit 1. Januar im Landkreis Göppingen geltende VVS-Tarif nicht zwischen IRE und anderen Zügen unterscheidet.

Wir fordern stattdessen eine landesweit einheitliche Regelung zur kostenfreien Mit­nahme von Rädern in allen Zügen des Nahverkehrs“, erklärt VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb. „Bereits heute schon können Fahrgäste im westlichen Teil Baden-Württem­bergs ihre Drahtesel zumeist ohne extra Ticket transportieren, trotz zeitweiliger Nach­frage­spitzen.“ In den östlichen Landesteilen hingegen scheint die Deutsche Bahn (DB) AG die temporären Schwankungen beim Fahrgastaufkommen nur mit der Preiskeule lösen zu wollen.

Es ist längst an der Zeit, diesen von der alten Landesregierung leider nicht mehr aufgelösten Tarifwirrwarr zu vereinfachen, erklärt der VCD. So sei rund um Stuttgart und westlich davon die Radmitnahme außerhalb der morgendlichen Berufs­pendler­zeit kostenlos, während die Verbünde im Süden und Osten von Stuttgart davon abweichende Tarife haben: Rund um Ulm kostet die Radmitnahme im IRE und Regio­nal-Express (RE), in der Regionalbahn fährt das Rad hingegen kostenlos mit. Beim bodo-Verbund am Bodensee benötigen die Fahrgäste immer eine Fahrradkarte und auch im Naldo rund um Tübingen muss diese gelöst werden.

Mit ihrem Ansinnen, Ausflügler mit dem Rad auch im VVS-Geltungsbereich durch einen Sondertarif gezielt zur Kasse zu bitten, konterkariere die DB zudem die bisherigen Bemühungen von Land und Verkehrsverbünden, den Anteil des Rad­verkehrs in Baden-Württemberg deutlich zu erhöhen, moniert Matthias Lieb.

Der VCD fordert die Deutsche Bahn auf, entsprechende Kapazitäten auf der IRE-Ver­bindung Stuttgart in Richtung Bodensee für den Radtransport an den Wochen­enden bis zum Start der Fahrrad­saison im April sicherzustellen und von einer Radfahrkarte im VVS-Gebiet abzusehen. Schließlich mache die DB im Regionalverkehr überhöhte Gewinne in Höhe von bis zu 140 Millionen Euro jährlich, bemängelt der VCD und ver­weist auf die Ergebnisse seiner Studie zu den Vertragsbedingungen des in 2003 abgeschlossenen so genannten großen Verkehrsvertrages des Landes mit der DB Regio. Angesichts dessen sollte die DB auf eigene Rechnung das Angebot ausweiten – denn damit könnten weitere Fahrgäste angelockt werden, während mit überfüllten Zügen oder ‚Strafzetteln’ für die Radmitnahme kein Blumentopf gewonnen werden könne, so der VCD.

Hintergrund:

VCD-Studie vom 30.06.2012 (ca. 120 KB) zum Verkehrsvertrag Land mit DB Regio unter:


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