VCD begrüßt SPNV-Zielkonzeption des Landes
Presseinformation Nr. 12/2014, Stuttgart, 06. Juni 2014
VCD begrüßt Angebotsstandards und landesweites Expressnetz
Funktionierender Wettbewerb entscheidend für Angebotsausweitung/ Metropolexpress auch für Stuttgart – Leonberg – Calw sinnvoll
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. begrüßt die heute vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) vorgestellte Angebotskonzeption für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), die für alle Bahnlinien als Mindestangebot einen Stundentakt und nachfrageabhängig weitere Verdichtungen vorsieht. Besonders positiv wertet der VCD das landesweite Expressnetz im Stundentakt, seien doch heute die schnellen IRE-Züge zumeist nur zweistündlich unterwegs.
„Damit die Angebotsverbesserungen auch tatsächlich umgesetzt werden können, müssen nun die Ausschreibungen auch die erhofften Gewinne im Vergleich zum bisherigen Verkehrsvertrag mit der Deutschen Bahn (DB) AG ergeben“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. Dazu bedürfe es Wettbewerber zur DB, die bereit seien, sich in Baden-Württemberg zu engagieren und für die die Kalkulation nicht durch zu viele Risiken erschwert werde, gibt der VCD zu bedenken. Zu glauben, dass die Deutsche Bahn auch ohne Wettbewerb ein günstiges Angebot abgebe und als Platzhirsch sowieso die Mehrheit der Ausschreibungen gewinnen werde, zeuge von wenig wirtschaftlichem Sachverstand, erwidert der VCD die Vorstellungen mancher Landespolitiker.
Mit der Einführung der Metropolexpress-Züge in der Region Stuttgart, die halbstündlich unterwegs sein sollen, wird eine langjährige VCD-Forderung umgesetzt: Vor über 20 Jahren hatte der VCD mit dem VCD-CityBahn-Konzept für die Region Stuttgart genau solch ein Zugsystem vorgeschlagen.
Allerdings sollte auch die Achse Stuttgart – Leonberg – Renningen – Weil der Stadt – Calw mit einem Metropolexpress bedient werden, fordert der Verkehrsclub. Dies wäre die logische Konsequenz der geplanten Streckenreaktivierung und würde auch die größeren Städte an der S-Bahnlinie S6, die heute nur über diese S-Bahn-Verbindung verfügen, adäquat mit der Landeshauptstadt verbinden.
Die nachfrageabhängigen Angebotsstandards werden vom VCD begrüßt, da in der Vergangenheit oft wenig transparent die Verkehrsangebote auf einzelnen Strecken festgelegt worden seien. Ein Beispiel seien die Spätverbindungen auf der Strecke von Stuttgart über Pforzheim nach Karlsruhe, die heute signifikant schlechter als auf den Strecken Stuttgart – Tübingen, Stuttgart – Heilbronn oder Stuttgart – Ulm seien, kritisiert der VCD die frühere Angebotsgestaltung der alten Landesregierung.
Für den Berufsverkehr müssen allerdings aus VCD-Sicht auch auf Strecken, für die nachfragemäßig nur ein Stundentakt vorgesehen sei, einzelne Verdichtungen auf einen 30-Minuten-Takt möglich sein. Denn schon heute werde im Berufsverkehr auf vielen Strecken der zukünftige Standard erreicht oder überschritten.
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