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Bahnverkehr - Land droht Anschluss zu verlieren!

Presseinformation Nr. 4/2012, Stuttgart, 01. Februar 2012

Deutsche Bahn erklärt Rheintalbahn für überlastet

Bundesprogramm zur Beseitigung von Engpässen im Schienennetz dringend erforderlich

VCD: Baden-Württemberg wird auf der Schiene immer weiter abgehängt!

Mit Bestürzung reagiert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf die jüngste Ankündigung der Deutschen Bahn, für die nächste Fahrplanperiode ab Dezember 2012 die Rheintalbahn zwischen Offenburg und Basel als „überlastet“ zu erklären. Dies bedeutet konkrete Nutzungseinschränkungen für den Nah- und Güter­verkehr auf der Schiene. Das wichtige Transitland Baden-Württemberg droht laut VCD beim Bahnverkehr immer mehr den Anschluss zu verlieren.

Rheintalbahn, Gäubahn und Südbahn –die Engpässe im Schienennetz von Baden-Württemberg werden immer größer, während zugleich auf den Autobahnen der LKW-Verkehr explodiert", stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb verärgert fest. „Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar. Nun müssen sogar die Fahrgäste im Nahverkehr unter der verfehlten Bahnpolitik des Bundes leiden."

Zusätzliche Halte von Nahverkehrszügen, die rund um Freiburg notwendig und sinn­voll sind, werden nach Auffassung des VCD auf unabsehbare Zeit nicht möglich sein. Matthias Lieb: „Der Bund muss endlich seine Verantwortung wahrnehmen und mehr finanzielle Mittel für den Ausbau der Rheintalbahn zur Verfügung stellen. Im Jahr 2012 sind die Bundesmittel für die Rheintalbahn auf einen historischen Tiefstwert gesun­ken. Werden weiterhin wie 2012 nur noch symbolische Beträge investiert, ist der Ausbau der Rheintalbahn erst in 200 Jahren abgeschlossen.“ Nach VCD-Berechnungen kostet die Fertigstellung der Rheintalbahn noch mindestens vier Milliarden Euro. 2012 sollen lediglich 19 Millionen Euro oder 0,5 Prozent der Baukosten investiert werden.

Matthias Lieb: „Die Verkehrspolitik des Bundes für Baden-Württemberg beschränkt sich offensichtlich auf das überflüssige Prestigeprojekt Stuttgart –Ulm. Für die Rheinachse sieht der Bundesverkehrsminister wohl nur noch den Monster-Truck auf der Straße als Lösung der Ver­kehrs­probleme. Alle Zusagen, unter Stuttgart 21 würden andere Bahn­projek­te nicht leiden, entpuppen sich als leere Versprechen." Diese falsche Verkehrs­politik sei an Absurdität und ideologischer Borniertheit kaum zu überbieten. Anstatt vorhandene Engpässe wie im Rheintal zu beseitigen, lege der Bund rund um Stutt­gart mit Milliardenaufwand einen zusätzlichen neuen Engpass an.

Der VCD hat erst kürzlich ermittelt, dass für die Engpassbeseitigung im Schienennetz des Transitlandes Baden-Württemberg über sieben Milliarden Euro notwendig sind. Tatsächlich stehen in den nächsten Jahren aber nur 400 Millionen Euro zur Ver­fügung, da alleine 2,4 Milliarden Euro für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wend­lingen – Ulm gebunden sind, obwohl es auf dieser Strecke bislang keinen Engpass gibt, bekräftigt der VCD-Vorsitzende seine Kritik am Investitionsgebaren des Bundes beim Schienenverkehr.


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