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Klimaschutz - auch im Auto: Ausstellung in Stuttgart eröffnet

Presseinformation Nr. 14/2012, Stuttgart, 27. Juni 2012

Klimaschutz – auch im Auto:

Ausstellung über nachhaltige Fahrzeugklimatisierung in Stuttgart eröffnet

Wanderausstellung von Deutscher Umwelthilfe und Verkehrsclub Deutschland in­formiert über nachhaltige Fahrzeugklimatisierung –Klima­schädlichkeit durch Auto­klima­anlagen bislang zu wenig beachtet – DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert Einhaltung der EU-Vorgaben

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) und der ökologische Ver­kehrsclub VCD haben heute im Ministerium für Umwelt, Klima und Energie­wirtschaft von Baden-Württem­berg die gemeinsame Ausstellung „Klimaschutz –auch im Auto“ eröffnet. Noch bis 13. Juli 2012 wird die bundesweit einmalige Wanderausstellung über nach­haltige Fahr­zeug­klimatisierung in Stuttgart zu sehen sein, bevor sie anschließend durch Deutsch­land reist. Sie ist Teil der europaweit angelegten Informations­kampagne „PRO KLIMA“.

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller betonte in seinem Grußwort den akuten Handlungsbedarf im Bereich der Fahrzeugklimatisierung: „Anlagen­technik, eingesetztes Kältemittel, Handhabung und Wartung sind wichtige Faktoren, wenn es um die Umweltauswirkungen einer Klimaanlage im Auto geht. Ohne Qualitäts­verlust können zahlreiche Klimaanlagen besser werden. Da sind Hersteller, Käufer und Nutzer von Autos und Anlagen gleichermaßen gefragt. Die Ausstellung von DUH und VCD will im Interesse des Klimaschutzes informieren, ich kann sie uns Autofahrern und –fahrerinnen, aber auch Herstellern nur ans Herz legen.

Im Mittelpunkt der Debatte um Fahrzeugklimaanlagen stand in der Vergangenheit vor allem die Verwendung des Kältemittels. Standard war bis vor kurzem die klima­schädliche Chemikalie R134a, welche die Atmosphäre insgesamt 1.430 mal stärker aufheizt als die gleiche Menge Kohlendioxid (CO2). Entweicht der Stoff unkontrolliert aus einem Fahrzeug, belastet er das Klima zusätzlich. Bis zu zehn Prozent der ins­gesamt eingesetzten Kältemittel treten jährlich bei Unfällen, nicht sachgerechter Verschrottung oder durch undichte Stellen aus. Das entspricht nach Berechnungen des Umwelt­bundesamtes etwa sieben Gramm CO2 pro gefahrenen Kilo­meter.

Zwar ist R134a für neue Fahrzeugtypen innerhalb der EU seit Januar 2011 verboten. Jedoch zögert die Automobilindustrie die Einhaltung dieser Vorgaben immer weiter hinaus. Die von den Fahrzeugherstellern favorisierte Alternative 1234yf löst das Problem aus Sicht der DUH ebenfalls nicht. „Man kommt vom Regen in die Traufe, wenn man den Klimakiller R134a durch die unmittelbar gesundheitsgefährdende und im Brandfall hochgiftige neue Chemikalie 1234yf ersetzt“, sagt Jürgen Resch, Bundes­geschäfts­führer der DUH. „Die Alternative steht in Form des natürlichen Kältemittels CO2 längst bereit, wird aber bislang von der Auto­mobilindustrie boykottiert. CO2 belastet das Klima nur minimal und ist gesundheitlich unproblematisch.

Nicht nur das Kältemittel in den Autoklimaanlagen, sondern auch ihr Betrieb selbst, belastet die Umwelt. Auf einer Strecke von 100 Kilometern steigt der Kraftstoff­verbrauch eines Fahrzeugs bei gleichzeitiger Benutzung der Klimaanlage um bis zu zwei Liter. „Autofahrer kennen diesen Mehrverbrauch vor dem Fahrzeugkauf nicht. Deshalb müssen die Automobilhersteller in die Pflicht genommen werden, den Mehr­verbrauch realitätsnah zu erheben und ihren Kunden die Informationen zur Verfügung zu stellen“, so Birgit Maier, Geschäftsführerin des VCD Landes­verbandes Baden-Württemberg. „Darüber hinaus wären Schulungen für Autofahrer sinnvoll, um über den optimalen Einsatz von Klimaanlagen hinsichtlich Umweltschutz und Spar­samkeit zu informieren.

Wie bereits heute Möglichkeiten einer nachhaltigen Fahrzeugklimatisierung aus­sehen, zeigt die Ausstellung „Klimaschutz – auch im Auto“. „Wir wollen das Bewusst­sein für eine nachhaltige und umweltschonende Nutzung von Klimaanlagen im Auto stärken und Alternativen zu den bisherigen Klimaanlagen aufzeigen“, so Eva Lauer, Projektleiterin der PRO KLIMA Kampagne.

Die Ausstellung wird Behörden, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen für eine Leihgabe zur Verfügung stehen. Erste Stationen der Wanderausstellung finden Sie im Internet unter http://www.autoklimaanlage.info/de/aktivitaeten/ausstellung.html. Hier ist auch der Kampagnen-Flyer erhältlich, der zudem hilfreiche Verbrauchertipps für den sparsamen Umgang mit der Klimaanlage gibt.

Die PRO KLIMA Kampagne wird im Rahmen des EU-Programms LIFE+ von der Europäischen Kommission gefördert.


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