VCD unzufrieden mit Baustellenfahrplan und AVG
Presseinformation Nr. 8/2012, Stuttgart, 17. April 2012
Pleiten, Pech und Pannen beim Zugfahrplan während der Baustelle
Schwer enttäuscht über die mangelhafte Qualität des Baustellenfahrplanes anlässlich der Streckensperrung der Bahnlinie Karlsruhe – Pforzheim bei Söllingen ist der ökologische Verkehrsclub VCD.
„Am ersten Tag der Baustelle war der Fahrplan das Papier nicht wert, auf das er gedruckt war“, beklagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb, der viele verzweifelte Reisende an den Bahnhöfen angetroffen hat. „Morgens sind mehrfach hintereinander Stadtbahnen der AVG einfach ausgefallen oder waren rund 30 Minuten verspätet. Mancher Fahrgast von Pforzheim nach Stuttgart verpasste so zweimal den Anschluss und benötigte statt 30 Minuten über zwei Stunden“, kritisiert Matthias Lieb.
Zusätzliche Züge, die z.B. zwischen Vaihingen/Enz und Pforzheim für den Berufsverkehr als Abbringer vom IRE vorgesehen waren, wären nach VCD-Angaben einfach ausgefallen, außerdem seien auch auf der S9 Mühlacker – Bruchsal Stadtbahnen vollständig – wegen Personalmangel – ausgefallen.
Der VCD sieht insbesondere bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) in Karlsruhe zunehmend organisatorische Mängel, die immer stärker auf die Fahrgäste negativ durchschlagen. „War die AVG noch vor wenigen Jahren unter Dieter Ludwig das Vorzeigeunternehmen im Schienenpersonennahverkehr, so fällt die AVG heute fast nur noch durch Pleiten, Pech und Pannen auf, so Matthias Lieb. Aus VCD-Sicht kommt die Geschäftsleitung der AVG bzw. des KVV Ihrer Verantwortung als großes regionales Verkehrsunternehmen mit einem Schienennetz von mehreren hundert Kilometern nicht ausreichend nach. „Man hat den Eindruck, diese Überlandlinien werden heute nur noch als lästige Anhängsel des Straßenbahnsystems betrieben, dabei macht gerade die Kombination von Straßenbahn- mit Regionalstrecke den Erfolg des Karlsruher Modells aus“, erklärt Matthias Lieb.
Der VCD hatte sich schon im vergangenen Jahr an die Geschäftsleitung gewandt und eine höhere Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit eingefordert. „Doch leider sind bis heute keine ausreichenden Maßnahmen umgesetzt worden und kommt es immer wieder zu solchen massiven Störungen wie jetzt während der Baustelle“, so Lieb.