Allerhöchste Zeit für Kopfbahnhof 21
Presseinformation Nr. 5/2007, Stuttgart, 29. Januar 2007
Optimale Anbindung des Flughafens aus allen Richtungen
BUND und VCD: Allerhöchste Zeit für 'Kopfbahnhof 21'
Der Regionalverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie der Landesverband des Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben eine optimierte Version ihres Konzeptes 'Kopfbahnhof 21' zur Verbesserung des Bahnknotens Stuttgart vorgestellt. Das 1,2 Mrd. Euro teure Konzept sei eine leistungsfähige und kostengünstige Alternative zum Tunnelbahnhof 'Stuttgart 21' und müsse von der Politik endlich ernsthaft diskutiert werden.
Der VCD-Vorsitzende Matthias Lieb sagte: "Auch nach mehr als 12 Jahren der Planung ist klar: Wir brauchen 'Stuttgart 21' nicht, und vor allem können wir es uns nicht leisten. Die Hängepartie um den Tunnelbahnhof schadet dem Schienenverkehr im Land schon seit Jahren. Mit 'Kopfbahnhof 21' kann der Bahnknoten Stuttgart Schritt für Schritt den Anforderungen der Zukunft angepasst werden, ohne finanzielles Harakiri wie bei 'Stuttgart 21' zu betreiben."
Das Konzept 'Kopfbahnhof 21' sieht vor, den Bahnknoten Stuttgart in vier Etappen zu modernisieren. "Als erstes müssen die Engpässe der Zulaufstrecken aus Richtung Bad Cannstatt beseitigt werden. Hierzu brauchen wir eine neue zweigleisige Brücke über den Neckar und einen zusätzlichen Tunnel unter dem Rosenstein", erklärte VCD-Bahnexperte Klaus Arnoldi. In einem zweiten Schritt müsse der Kopfbahnhof inklusive des Gleisvorfeldes ausgebaut und saniert werden. Durch die zuvor geschaffenen zusätzlichen Kapazitäten aus Richtung Bad Cannstatt könnten diese Arbeiten durchgeführt werden ohne den laufenden Betrieb zu stören.
Als nächstes könne der Anschluss des Hauptbahnhofes an die geplante Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm realisiert werden. BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer erklärte: "Im Neckartal zwischen Bad Cannstatt und Obertürkheim brauchen wir für 'Kopfbahnhof 21' zwei zusätzliche Gleise, um die verschieden schnelle Verkehre zu entflechten. Das Gelände dafür ist weitgehend frei, so dass die bestehende Bebauung wenig beeinträchtigt wird."
In einem vierten und letzten Schritt sieht das Konzept 'Kopfbahnhof 21' den Anschluss des Landesflughafens im bestehenden S-Bahnhof über eine kurze Verbindung von der Neubaustrecke und über die Rohrer Kurve vor. So könne der Einzugsbereich des Flughafens optimal erschlossen werden. "Der Flughafen wird von Ulm, Tübingen und Horb aus gleich schnell erreicht wie bei 'Stuttgart 21' . Zwischen dem Hauptbahnhof und dem Flughafen können neun Züge pro Stunde und Richtung verkehren", erklärte VCD-Bahnexperte Klaus Arnoldi. "Und das alles ohne einen neuen Flughafenbahnhof bauen zu müssen, der wie bei 'Stuttgart 21' lange Fußwege zum Terminal bringt."
Gerhard Pfeifer forderte: "Der Bau von 'Stuttgart 21' ist unrealistischer denn je. Nach Ansicht der Umweltverbände ist es allerhöchste Zeit die Weiche in Richtung Alternativkonzept 'Kopfbahnhof 21' umzulegen." VCD-Vorsitzender Matthias Lieb sagte: "Mit einer halben Stunde Fahrzeit nach Ulm wird Stuttgart mit 'Kopfbahnhof 21' in den internationalen Hochgeschwindigkeitsverkehrs eingebunden und der Flughafen auf der Schiene mit allen Regionen des Landes verknüpft. Außerdem wird der bestehende Hauptbahnhof fit gemacht für einen zukunftsfähigen Bahnverkehr mit einem Integraler Taktfahrplan, d.h. mit optimalen Anschlüssen aus allen Richtungen in alle Richtungen."
Weitere Informationen
Informationen des VCD zu Stuttgart 21 und Vorstellung des Alternativkonzept Kopfbahnhof 21 :
Das Innenministerium Baden-Württemberg hat in einer Pressemitteilung schon widersprochen: