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VCD kritisiert VVS-Tarife: Höhere Preise für gleiche Leistung

Presseinformation Nr. 21/2007, Stuttgart, 03. Juli 2007

Verkehrsclub fordert Verbundreform und Kooperationen

Im Vorfeld der Verkehrsausschusssitzung beim Verband Region Stuttgart hat der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die geplante Tariferhöhung im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) kritisiert. Zum einen habe der VVS schon heute die höchsten Fahrpreise im ganzen Land. Zum anderen gingen mit der kommenden Preis­steigerung keine Verbesserungen für die Fahrgäste einher. Insbesondere bei Kooperationen mit Nachbarverbünden fordert der VCD mehr Gestaltungswillen der Verantwortlichen.

VCD-Vorsitzender Matthias Lieb sagte: "Die Bildung gemeinsamer Tarifpunkte mit den Nachbarverbünden - wie zum Beispiel in Bempflingen - ist eine wichtige Maßnahme. Im Vergleich zu Kooperationsbemühungen im Badischen aber nur ein Trippelschritt." Als positive Beispiele nannte der VCD die neue 24-Stundenkarte badisch24, mit der in Südbaden komfortabel Verbundgrenzen überschritten werden können, sowie die RegioX-Karte als gemeinsame Tageskarte der vier westlich des VVS gelegenen Verkehrsverbünde.

"Möchte eine Ludwigsburger Familie das Maulbronner Kloster besuchen, das im Enzkreis nur wenige Kilometer hinter der VVS-Grenze liegt, so kostet dies mit dem Baden-Württemberg-Ticket 27,- Euro", erläuterte Matthias Lieb. "Besucht die gleiche Familie aber die Burgruine Neuffen, die fast doppelt so weit entfernt liegt, dann ist dieser Ausflug mit der VVS-Tageskarte für nur 14,30 Euro möglich." Das Rechen­beispiel zeigt nach Ansicht des VCD, dass die Verbundgrenzen und Fahrpreise weder an der gebotenen Leistung noch an den Interessen der Fahrgäste orientiert sind. Um Bus und Bahn auch für Gelegenheitsfahrgäste attraktiver zu machen, fordert der VCD deshalb eine gemeinsame Tageskarte für den VVS und seine Nachbarverbünde.

Hintergrund - Verkehrsverbund und Kooperationstarife

Innerhalb eines Verkehrsverbundes können mit einem Fahrschein alle Verkehrsmittel (Bus, Straßenbahn, S-Bahn, Regionalzüge) benutzt werden. Beim Umsteigen ist kein neuer Fahrschein erforderlich. Der VVS ist der größte Verbund in Baden-Württem­berg mit jährlich über 320 Millionen Fahrgästen bei einem Einzugsgebiet von rund 2,3 Millionen Menschen. Somit nutzt rein rechnerisch jeder Einwohner das VVS-Angebot knapp 140 mal im Jahr. Neben dem VVS gibt es in Baden-Württemberg 21 weitere Verbünde, die jeweils eigene Tarife haben und die in unterschiedlichem Maße miteinander im Interesse des Fahrgastes kooperieren.

Beispiele für Kooperationsangebote im Gelegenheitsverkehr

RegioX: gemeinsame Tageskarte der Verbünde KVV , VPE , VGC und VGF (außerdem auf weiteren Schienenstrecken gültig, z.B. Eppingen-Heilbronn-Öhringen, Vaihingen/Enz - Bietigheim-Bissingen)

badisch24: 24-Stundenkarte als Ergänzung zu einer bestehenden Zeitkarte in Südbaden (gültig in den Verbünden TGO , RVF , RVL , VSB und WTV ), Preis 9,90 Euro, Einführung 1. August 2007

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