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VCD fordet raschen Weiterbau der Rheintalbahn

Presseinformation Nr. 33/2007, Stuttgart, 29. Oktober 2007

Festakt zum Durchstich des Katzenbergtunnels am 31. Oktober 2007

Autobahn und Güterzugtrasse bündeln

Anläßlich des Festaktes zum Durchstich des Katzenbergtunnels im Zuge der Eisenbahn-Neubaustrecke Karlsruhe – Basel kritisiert der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland Landesverband Baden-Württemberg e.V. (VCD) den langsamen Baufortschritt auf der Rheintalschiene.

„Während die Schweiz den 34 km langen Lötschbergtunnel zwei Jahre nach dem Tunneldurchbruch in Betrieb nehmen konnte, sollen beim nur 9,4 km kurzen Katzenbergtunnel die Anwohner noch bis zur Inbetrieb­nahme 2012 auf eine nächtliche Lärmminderung warten“, beklagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: „Dies ist auch für den Steuerzahler, der die Strecke finanziert, ein schlechtes Geschäft – halbfertige Bau­stellen kosten nur Zinsen und bringen keinen Nutzen.“

Der VCD fordert die Deutsche Bahn AG und die Bundesregierung auf, die Mittel für die Inbetriebnahme des Katzenbergtunnels umgehend zur Verfügung zu stellen. „Um mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagern zu können, bedarf es einer leistungsfähigen, viergleisigen Rheintalbahn – wie die Bundes- und Landespolitik sowie die DB AG mit dieser wichtigen Achse und den betroffenen Anliegern seit Jahren umgehen, erweckt jedoch den Eindruck, dass die Bahnlinie erst am Sankt-Nimmerleinstag fertiggestellt werden soll“, beklagt Lieb. Inzwischen führen nachts fast pausenlos Güterzüge auf der alten, ohne Lärmschutz versehenen Trasse, was die Anwohner auf die Barrikaden gehen lasse.

Auch der weitere Ausbau zwischen Offenburg und Freiburg komme nicht zügig voran, da nach Einschätzung des VCD mit Methoden der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts geplant werde. „Zwischen Mannheim und Stuttgart sollten ursprünglich auch zwei zusätzliche Gleise neben die bestehende Strecke gebaut werden. Doch die Proteste der betroffenen Gemeinden, die von einer viergleisigen Trasse durchschnitten worden wären, führten dann zum Bau der völlig getrennten Schnellfahrstrecke, die allerdings mehrere Verknüpfungen mit dem bestehenden Netz hat. Auch die Neubaustrecke Ingolstadt – Nürnberg und die geplante Strecke Stuttgart – Ulm führen nicht durch die Orts­lagen der Gemeinden“, erläuterte Matthias Lieb „Deshalb ist auch für die Strecke Offenburg – Freiburg eine Bündelung mit der Autobahn sinnvoll.“ Da auf dieser Strecke der Güterverkehr überwiegen werde, mache es Sinn, die Güterzüge nicht durch Offenburg fahren zu lassen, sondern die Güterzugtrasse schon zwischen Appenweier und Offenburg an die Autobahn zu verschwenken, während die ICE-Züge weiterhin den Offenburger Bahnhof anfahren könnten. „Mit dieser Konzeption wäre rasch ein Konsens mit den Anwohnern möglich, so dass die Planfeststellungen zügig erfolgen könnten“, wirbt Lieb für die VCD-Überlegungen.

Hintergrundinformationen zum Vergleich:

Lötschberg-Basistunnel

  • Länge 34,6 km
  • Tunneldurchstich 15.03.05
  • Betriebsgenehmigung 14.06.07
  • seit 16.06.07 Vorlaufbetrieb
  • Vollbetrieb ab 09.12.07

Katzenbergtunnel

  • Länge 9,4 km
  • Tunneldurchstich 01.10.07
  • geplante Betriebsaufnahme 2012

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