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VCD fordert Bahnhofsmodernisierungsprogramm für Baden-Württemberg

Presseinformation Nr. 27/2007, Stuttgart, 6. September 2007

Prioritätenliste für barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe in Baden-Württemberg

VCD fordert Bahnhofsmodernisierungsprogramm

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat den raschen behindertengerechten Ausbau der wichtigsten Bahnhöfe in Baden-Württemberg angemahnt. Eine landesweite Untersuchung des VCD hat ergeben, dass mehr als vierzig wichtige Bahnhöfe im Ländle noch immer nicht barrierefrei zugänglich sind. Notwendig aber noch nicht vorhanden seien Rampen oder Aufzüge, die zu den Bahnsteigen führten, sowie eine Anpassung der Bahnsteige an die Einstiegshöhen der Züge.

Der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb sagte: "Selbst Bahnknoten wie die Hauptbahnhöfe von Heilbronn oder Pforzheim stehen in unserer Mängelliste. Im heutigen Zustand sind viele der Bahnhöfe in Baden-Württemberg für Mobilitätsbehinderte oder für Menschen mit viel Gepäck oder einem Kinderwagen ein ärgerliches Hindernis und erschweren den Zugang zum umweltfreundlichen Schienenverkehr. Hier muss mit Hilfe eines Bahnhofsmodernisierungsprogramms dringend Abhilfe geschafft werden."

Die Sanierungskosten für alle 43 Bahnhöfe schätzt der VCD auf rund 300 Millionen Euro. Zwar habe auch die Deutsche Bahn AG für viele Bahnhöfe einen hohen Handlungsbedarf erkannt und plane nach VCD-Informationen zusammen mit dem Land Baden-Württemberg ein Programm zum barrierefreien Ausbau wichtiger Bahnhöfe - doch konkrete Entscheidungen über die Reihenfolge der auszubauenden Bahnhöfe lägen noch nicht vor. Deshalb hat der VCD selbst eine solche Prioritätenliste für den raschen barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe in Baden-Württemberg erstellt.

Gemessen an den Kritierien Einwohnerzahl, Anzahl der IC-Halte sowie tägliche Bahnhofsbesucher sieht der VCD für den Pforzheimer Hauptbahnhof den dringlichsten Sanierungsbedarf aller Bahnhöfe. Heilbronn und Tübingen folgen an zweiter und dritter Stelle. Der VCD fordert sowohl den barrierefreien Bahnsteigzugang durch Rampen oder Aufzüge sowie eine Bahnsteigerhöhung auf 55 cm. Diese sei zum bequemeren Einstieg und zum Erhalt der Fernverkehrstauglichkeit der Bahnhöfe unabdingbar. "Bald werden die meisten IC-Züge auf neue Fahrzeuge oder ICE-Einheiten umgestellt. Dann wird ohne eine Bahnsteigerhöhung an vielen heutigen IC-Bahnhöfen kein Fernverkehrszug mehr halten können, weil die Bahnsteige zu niedrig sind", erklärte Matthias Lieb. "Somit erhöht sich die Gefahr, dass weitere Fernverkehrszüge eingestellt werden."

Der VCD fordert die Deutsche Bahn AG und die Landesregierung auf, zuerst die vergleichsweise wenigen Millionen zur Sanierung der Bahnhöfe in ganz Baden-Württemberg aufzubringen, bevor sie den heute schon barrierefreien Stuttgarter Kopfbahnhof für viele Milliarden in einen unterirdischen Tunnelbahnhof verwandeln.


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